7.

Was war denn geschehen, mußte sich der Vater fragen, wodurch Wolfgang so ganz verblendet war, daß er seiner Pflichten gegen sich und die Seinigen so gar zu vergessen schien? Es bedurfte keiner großen Geschicklichkeit zwischen den Zeilen zu lesen, um die Antwort in den Briefen seines Sohnes zu finden. War der Aufenthalt in Mannheim für ihn als Künstler von der größten Wichtigkeit durch den Einfluß, welchen die Leistungen eines ausgezeichneten Orchesters, der[162] Verkehr mit Künstlern und Schriftstellern, welche ihn freudig anerkannten und bewunderten, die geistige Atmosphäre einer Residenz, in welcher deutsche Wissenschaft und Kunst blüheten, auf seinen empfänglichen Sinn ausüben mußten, so sollte er dort auch zuerst von der Leidenschaft ergriffen werden, welche über das innere Leben des Menschen entscheidet. Wir haben gesehen, daß er sich zu den Frauen hingezogen fühlte, für die Reize eines anmuthigen Verkehrs mit ihnen einen empfänglichen Sinn besaß und daß ihm in die Anerkennung ihres Talents leicht ein persönliches Interesse hineinspielte welches derselben eine lebhaftere Färbung verlieh. Jetzt aber erwuchs aus der Bewunderung einer ungewöhnlichen musikalischen Begabung eine leidenschaftliche Liebe für die Sängerin seines Herzens, die um so tiefer und fester Wurzel schlug, als das junge Mädchen unter seinem liebenden Einfluß zuerst die Blüthe ihres herrlichen Gesanges entfaltete, durch ihn zum Bewußtsein und zur Anerkennung ihres Talents gelangte, und durch den Druck, unter welchem sie mit den Ihrigen lebte, auch das Mitgefühl des jungen Mannes lebhaft erweckte. Aloysia Weber, die zweite Tochter eines in untergeordneten Verhältnissen – er war als Copist und Souffleur beim Theater angestellt – lebenden Mannes, damals in ihrem funfzehnten Jahr eine aufblühende Schönheit, gewann die volle Liebe Mozarts und erwiederte sie. Seine Briefe, obwohl sie nur die Bewunderung für die außerordentliche Sängerin aussprechen, sind nicht minder beredte Zeugen für seine Herzensneigung; die Begeisterung des Künstlers und die Leidenschaft des Liebenden sind auf wunderbar schöne Weise mit einander innig verschmolzen. Der tiefe Blick, welchen wir hier in das reine unschuldige Herz eines Jünglings thun, der menschlich so warm und wahr empfindet, wie er künstlerisch auffaßt und darstellt, ist um so [163] ergreifender, als er uns ahnen läßt, was mit dieser Knospe, die nicht aufblühen sollte, geknickt worden ist.

»Künftigen Mittwoch« schreibt Wolfgang dem Vater (17. Jan. 1778) »werde ich auf etliche Tage nach Kirchheim-Poland zu der Prinzessin von Oranien gehen1; man hat mir hier so viel Gutes von ihr gesprochen, daß ich mich endlich entschlossen habe2. Ein holländischer Officier, der mein guter Freund ist, ist von ihr entsetzlich ausgescholten worden, daß er mich, als er hinüber kam, ihr das Neujahr anzuwünschen, nicht mitgebracht habe. Auf das Wenigste bekomme ich doch acht Louisdor; denn weil sie eine außerordentliche Liebhaberin vom Singen ist, so habe ich ihr vier Arien abschreiben lassen, und eine Symphonie werde ich ihr auch geben, denn sie hat ein ganz niedliches Orchester und giebt alle Tage Akademie. Die Copiatur von den Arien wird mich auch nicht viel kosten, denn die hat mir ein gewisser Herr Weber, welcher mit mir hinüber gehen wird, abgeschrieben. Dieser hat eine Tochter, die vortrefflich singt und eine schöne reine Stimme hat, und erst 15 Jahre alt ist. Es geht ihr nichts [164] als die Action ab, dann kann sie auf jedem Theater die Prima donna machen. Ihr Vater ist ein grundehrlicher deutscher Mann, der seine Kinder gut erzieht, und dieß ist eben die Ursache, warum das Mädel hier verfolgt wird. Er hat 6 Kinder, 5 Mädel3 und einen Sohn. Er hat sich mit Frau und Kindern 14 Jahre mit 200 fl. begnügen müssen, und weil er seinem Dienste allezeit gut vorgestanden und dem Churfürsten eine sehr geschickte Sängerin gestellt hat, so hat er nun ganze 400 fl. Meine Arie von der de Amicis mit den entsetzlichen Passagen4 singt sie vortrefflich; sie wird diese auch zu Kilchheim-Poland singen.« Nach seiner Rückkehr berichtet er weiter über diese »Vacanzreise« (2. Febr. 1778). »Wir mußten gleich einen Zettel ins Schloß schicken; den andern Tag kam der Hr. Concertmeister Rothfischer5 zu uns. Abends gingen wir nach Hof, das war Samstag; da sang die Mlle Weber drei Arien. Ich übergehe ihr Singen – mit einem Wort vortrefflich! Ich habe ja im neulichen Briefe von ihren Verdiensten geschrieben, doch werde ich diesen Brief nicht schließen können, ohne noch mehr von ihr zu schreiben, da ich sie itzt erst recht kennen gelernt und folglich ihre ganze Stärke einsehe. Wir mußten hernach bei der Officierstafel speisen. Sonntag zu Mittag waren wir wieder an der Tafel; Abends [165] war keine Musique, weil Sonntag war – darum haben sie auch nur 300 Musiquen das Jahr. Abends hätten wir doch bei Hofe speisen können, wir haben aber nicht gewollt, sondern sind lieber unter uns zu Hause geblieben. Wir hätten unanimiter von Herzen gern das Essen bey Hofe hergeschenkt, denn wir waren niemal so vergnügt als da wir allein beisammen waren; allein wir haben ein wenig oeconomisch gedacht – wir haben so genug zahlen müssen Den andern Tag, Montag, war wieder Musique, Dienstag wieder und Mittwoch wieder; die Mlle Weber sang in Allem 13 mal und spielte zweymal Clavier, denn sie spielt gar nicht schlecht. Was mich am meisten wundert, ist daß sie so gut Noten liest. Stellen Sie sich vor, sie hat meine schweren Sonaten langsam, aber ohne eine Note zu fehlen,prima vista gespielt: ich will bey meiner Ehre meine Sonaten lieber von ihr als vom Vogler spielen hören. Ich habe in Allem zwölfmal gespielt, und einmal auf Begehren in der lutherischen Kirche auf der Orgl und habe der Fürstin mit 4 Sinfonien aufgewartet, und nicht mehr als 7 Louisdor in Silbergeld bekommen, und meine liebe arme Weberin 5. – Basta. Wir haben nichts dabei verloren, ich hab noch 42 fl. Profit und das unaussprechliche Vergnügen mit grundehrlichen, gut katholischen und christlichen Leuten in Bekanntschaft gekommen zu seyn; mir ist leid genug, daß ich sie nicht schon lange kenne.« – »A propos!« fügt er nachträglich hinzu »Sie müssen sich nicht zu viel verwundern, daß mir von 77 fl. nicht mehr als 42 fl. übrig geblieben sind. Das ist aus lauter Freuden geschehen, daß einmal wieder ehrliche und gleichdenkende Leute zusammenkommen sind. Ich habe es nicht anderst gethan, ich habe halben Theil gezahlt; das geschieht aber nicht auf anderen Reisen, das habe ich schon gesagt, da zahl ich nur für mich. – Hernach sind wir fünf Täge zu Worms geblieben, dort [166] hat der Weber einen Schwager, nämlich der Dechant vom Stift; der fürchtet des Hrn. Webers spitzige Feder. Da waren wir lustig, haben alle Mittags und Nachts beim Hrn. Dechant gespeist. Das kann ich sagen, diese kleine Reise war ein wahres Exercitium für mich auf dem Clavier. Der Hr. Dechant ist ein rechter braver vernünftiger Mann. – Nun ist es Zeit daß ich schließe; wenn ich Alles aufschreiben wollte was ich denke, so würde mir das Papier nicht klecken.«

Nachdem er wieder nach Mannheim zurückgekehrt war, widmete er nun fast alle Zeit dem Umgang mit Webers und suchte die Tochter im Gesang weiter zu bilden. Er studirte ihr unter anderen alle seine Arien ein, welche er mit sich genommen hatte und bat seinen Vater ihr von Salzburg aus zu schicken, was dort noch an passenden Arien sei6; er verschaffte ihr die Gelegenheit sich hören zu lassen und hatte die Genugthuung, als sie in einer Akademie bei Cannabich7 mehrere [167] Arien gesungen hatte, daß Raaff, »der gewiß nicht schmeichelt, als er um seine aufrichtige Meinung gefragt wurde, sagte: Sie hat nicht wie eine Scolarin, sondern wie eine professora gesungen.« Endlich componirte er auch eine Arie für sie, die ihm, weil sie so recht eigentlich für seine Aloysia gemacht war, weil sie aussprach was die Sängerin ihm war, so aus Herz gewachsen war wie keine andere Composition. »Ich habe auch zu einer Uebung« berichtet er (28. Febr. 1778) »die Aria Non sò d'onde viene etc., die so schön von Bach componirt ist, gemacht, aus der Ursach, weil ich die von Bach so gut kenne, weil sie mir so gefällt und immer in Ohren ist; denn ich hab versuchen wollen, ob ich nicht ungeachtet diesem Allen im Stande bin, eine Aria zu machen, die derselben von Bach gar nicht gleicht? – Sie sieht ihr auch gar nicht, gar nicht gleich. Diese Aria habe ich anfangs dem Raaff zugedacht, aber der Anfang gleich schien mir für den Raaff zu hoch, und um ihn zu ändern, gefiel er mir zu sehr, und wegen Setzung der Instrumente schien er mir auch für einen Sopran besser. Mithin entschloß ich mich diese Aria für die Weberin zu machen. Ich legte sie bey Seit und nahm die Wörter Se al labro für den Raaff vor. Ja, da war es umsonst, ich hätte ohnmöglich schreiben können, die erste Aria kam mir immer in Kopf. Mithin schrieb ich sie und nahm mir vor sie accurat für die Weberin zu machen. Es ist ein Andante sostenuto (vorher ein kleines Recitativ), in der Mitte der andere Theil: Nel seno a destarmi, dann wieder das Sostenuto. Als ich sie fertig hatte, so sagte ich zur Mlle Weber: Lernen Sie die Arie von sich selbst, singen Sie sie nach Ihrem gusto; dann lassen Sie mir sie hören und ich will Ihnen hernach aufrichtig [168] sagen, was mir gefällt und was mir nicht gefällt. Nach zwey Tägen komme ich hin, und da sang sie mirs und accompagnirte sich selbst. Da habe ich aber gestehen müssen, daß sies accurat so gesungen hat, wie ich es gewunschen habe und wie ich es ihr lernen hab wollen. Das ist nun ihre beste Aria, die sie hat; mit dieser macht sie sich gewiß überall Ehre, wo sie hinkommt.« Diese Zuversicht wurde gerechtfertigt in einer Akademie, welche vor Mozarts Abreise bei Cannabich gegeben wurde8. »Die Mlle Weber hat zwey Arien von mir gesungen, die Star tranquillo von Re pastore und die neue Non so d'onde viene. Mit dieser hat meine liebe Weber sich und mir unbeschreibliche Ehre gemacht. Alle haben gesagt, daß sie noch keine Aria so gerührt hat wie diese; sie hat sie aber auch gesungen, wie man sie singen soll. Cannabich hat gleich wie die Aria aus war laut geschrieen: Bravo, bravissimo maestro! veramente, scritta da maestro! Hier habe ich sie das erstemal mit den Instrumenten gehört. Ich wollte wünschen, Sie hätten sie auch gehört, aber so wie sie da producirt und gesungen wurde, mit dieser Accuratesse im gusto, piano und forte. Wer weiß, vielleicht hören Sie sie doch noch – ich hoffe es. Das Orchestre hat nicht aufgehört die Aria zu loben und davon zu sprechen.« Und er selbst kann auch nicht aufhören davon zu sprechen: »Ich wollte nur wünschen, daß Sie meine neue Aria von ihr singen hörten; von ihr sage ich, denn sie ist ganz für sie gemacht. Ein Mann wie Sie, der versteht was mit Portamento singen heißt, würde gewiß ein sattsames Vergnügen daran finden.« Darum [169] bat er den Vater auch, er möge diese Arie, welche er ihm geschickt hatte, Niemand zu singen geben, denn sie sei ganz für die Weber geschrieben und passe ihr wie ein Kleid auf den Leib.

In der That diese Arie ist sehr schön, eigenthümlich in Form und Behandlung9, der einfache und wahre Ausdruck dessen, was er selbst empfand, was er die Sängerin so gern empfinden lassen wollte. Während er aufs lebhafteste ausdrückt, wie bei seiner Composition die Stimme und der Gesang der Weber ihm vorgeschwebt und ihn begeistert haben, spricht er nicht davon, wie ihm die Worte Metastasios aus dem dramatischen Zusammenhang gelöst10 zum Selbstgespräch [170] eines jungen Herzens wurden, das zuerst die Regungen der Liebe fühlt und staunend über die neuen Gefühle, welche im Kampfe gegen einander sich mächtig erheben, nicht wagt sich selbst zu gestehen, wodurch es so tief gerührt und erschüttert werde; denn Mitleid sei nicht mächtig genug, um diese Empfindungen zu erregen. Das war ja der Zustand seines Herzens und was er selbst empfand das legte er in die Seele seiner Geliebten und, weil er ein Künstler war, auf ihre Lippen11. Rein und schön drückt diese Arie die Empfindung eines jungen Mädchens aus, die in voller Unschuld in Staunen und Zweifel über die Regungen ihres Herzens geräth, die sie selbst nicht versteht. Sie findet in sich, in der Vergangenheit keinen Grund zu aufregender Besorgniß; noch ist die [171] Neigung, welche in ihr aufkeimt, nicht zur alles beherrschenden Leidenschaft geworden, sie steht an dem Wendepunkt, das fühlt sie, der über ihr inneres Leben entscheiden wird. Daher ruht auf dem Ganzen bei großer innerer Wärme und tiefer Erregung des Gefühls die Ruhe und Klarheit der Unschuld, deren Ausdruck durch Mozart den Zauber eines unbeschreiblichen Wohllauts erhält12. Aber auch von den Leistungen der Sängerin giebt die Arie eine überaus günstige Vorstellung; nur eine schöne helle Sopranstimme von ungewöhnlicher Höhe, für den gefühlvollen Vortrag getragenen Gesanges und geläufige Coloratur gleich geeignet und geschult, konnte einer solchen Aufgabe gewachsen sein13, und bei einem fünfzehnjährigen Mädchen erregt das allerdings nicht geringes Erstaunen14.

[172] Mozarts Abneigung gegen die Pariser Reise erklärt sich aus dieser Neigung leicht, so wenig er sich das auch gestehen mochte. Wenn er seinem Vater schrieb (4. Febr. 1778): »Ich kann unmöglich mit Leuten reisen, mit einem Manne, der ein Leben führt, dessen sich der jüngste Mensch schämen müßte, und der Gedanke einer armen Familie, ohne sich Schaden zu thun, aufzuhelfen vergnügt mich in der Seele«, so war das gewiß redlich gemeint, er brannte vor Begierde diese Familie aus ihrer traurigen Lage zu befreien; allein die Liebe zu seiner Aloysia war doch das stille, aber mächtigste Motiv. Der Wunsch wenigstens in ihrer Nähe zu leben, bis er sie ganz sein nennen könnte15, vereinigte sich mit dem unwiderstehlichen [173] Trieb Opern zu componiren. Um beiden zu genügen hatte er sich einen Plan ausgedacht, der, wie er glaubte auch den äußeren Interessen seiner wie ihrer Familie entsprechen würde; Webers gingen leicht auf ein Vorhaben ein, das ihnen großen Vortheil versprach, es kam nur darauf an daß Wolfgangs Vater seine Zustimmung gab. Diesem setzte er also nun auseinander daß er zunächst in Mannheim bleiben und die übernommenen Compositionen vollenden wolle. »Unter dieser Zeit wird sich Hr. Weber bemühen sich wo auf Concerts mit mir zu engagiren; da wollen wir mit einander reisen. Wenn ich mit ihm reife, so ist es just so viel als wenn ich mit Ihnen reisete. Deswegen habe ich ihn gar so lieb, weil er, daß Aeußerliche ausgenommen ganz Ihnen gleicht und ganz Ihren caractère und Denkungsart hat. Meine Mutter, wenn sie nicht, wie Sie wissen zum Schreiben zu commod wäre, so würde sie Ihnen das Nämliche schreiben. Ich muß bekennen daß ich recht gern mit ihnen gereist bin. Wir waren vergnügt und lustig; ich hörte einen Mann sprechen wie Sie. Ich durfte mich um nichts bekümmern; was zerrissen war, fand ich geflickt; mit einem Wort, ich war bedient [174] wie ein Fürst. Ich habe diese bedrückte Familie so lieb, daß ich nichts mehr wünsche als wie ich sie glücklich machen könnte, und vielleicht kann ich es.«

»Mein Rath ist daß sie nach Italien gehen sollten. Da wollte ich Sie also bitten, daß Sie je ehender je lieber an unsern guten Freund Lugiati16 schreiben möchten und sich erkundigen, wie viel und was das Meiste ist, was man einer Prima Donna in Verona giebt; – je mehr je besser, herab kann man allzeit, – vielleicht könnte man auch die Ascensa in Venedig bekommen. Für ihr Singen stehe ich mit meinem Leben, daß sie mir gewiß Ehre macht. Sie hat schon die kurze Zeit viel von mir profitirt, und was wird sie erst bis dahin profitiren? Wegen der Action ist mir auch nicht bang.«

»Wenn das geschieht, so werden wir, Mr. Weber, seine zwey Töchter und ich die Ehre haben meinen lieben Papa und meine liebe Schwester im Durchreisen auf 14 Täge zu besuchen, meine Schwester wird an der Mlle. Weber eine Freundin und Cameradin finden; denn sie steht hier im Ruf wie meine Schwester in Salzburg wegen ihrer guten Aufführung, der Vater wie meiner, und die ganze Familie wie die Mozartische. Es giebt freilich Neider wie bey uns, aber wenn es dazu kommt, müssen sie doch halt die Wahrheit sagen: redlich währt am längsten. Ich kann sagen, daß ich mich völlig freue, wenn ich mit ihnen nach Salzburg komme, nur damit Sie sie hören. Meine Arien von der de Amicis, sowohl die Bravurarie als Parti m'affretto und Dalla sponda tenebrosa singt sie superb. Ich bitte Sie, machen Sie Ihr mögliches daß wir nach Italien kommen: Sie wissen mein größtes Anliegen – Opern zu schreiben.«

[175] »Zu Verona will ich gern die Oper um 30 Zechinen schreiben, nur damit sie sich Ruhm macht; denn wenn ich sie nicht schreibe, so wird sie, fürchte ich, sacrificirt. Bis dahin werde ich schon durch andere Reisen, die wir mit einander machen wollen, soviel Geld machen, daß es mir nicht zu wehe thut. Ich glaube wir werden in die Schweiz gehen, vielleicht auch nach Holland, schreiben Sie mir nur bald darüber. – Wenn wir uns wo lange aufhalten, so taugt uns die andere Tochter, welche die älteste ist, gar zu gut; denn wir können eigene Hauswirthschaft führen, weil sie auch kocht.«

»Geben Sie mir bald Antwort, das bitte ich Sie. Vergessen Sie meinen Wunsch nicht Opern zu schreiben! Ich bin einem jeden neidig, der eine schreibt; ich möchte ordentlich vor Verdruß weinen, wenn ich eine Aria höre oder sehe. Aber italiänisch, nicht deutsch; eine seria, nicht buffa! – Nun habe ich Alles geschrieben, wie es mir ums Herz ist17, meine Mutter ist mit meiner Denkungsart ganz zufrieden. – Ich küsse Ihnen 1000 mal die Hände und bin bis in den Tod dero gehorsamster Sohn.«

Ganz so einstimmig, wie Wolfgang dachte, war freilich seine Mutter nicht, wie man aus folgender Nachschrift sieht, welche sie seinem Briefe hinzufügte und die uns allerdings auch zeigt, daß sie ohne allen Einfluß auf den Sohn war. »Mein lieber Mann!« schreibt sie »Aus diesem Brief wirst [176] Du ersehen haben daß wann der Wolfgang eine neue Bekanntschaft machet, er gleich Gut und Blut für solche Leute geben wollte. Es ist wahr, sie singt unvergleichlich; allein da muß man sein eigenes Interesse niemals auf die Seite setzen. Es ist mir die Gesellschaft mit den Wendling und den Ramm niemals recht gewesen, allein ich hatte keine Einwendung machen dürfen, und mir ist niemals geglaubt worden. Sobald er aber mit den Weberischen ist bekannt worden, so hat er gleich seinen Sinn geändert. Mit einem Wort: bey anderen Leuten ist er lieber als bey mir, ich mache ihm in einem und anderen was mir nicht gefällt Einwendungen und das ist ihm nicht recht. Du wirst es also bei Dir selbst überlegen was zu thun ist. Die Reise mit den Wendling finde ich gar nicht für rathsam, ich wollte ihn lieber später selbst begleiten; mit dem Postwagen würde es soviel nicht kosten. Vielleicht bekommst Du von Hrn. Grimm noch eine Antwort, unterdessen verlieren wir hier nichts. Ich schreibe dieses in der größten Geheim, weil er beim Essen ist, und ich will damit ich nicht überfallen werde. Addio, ich verbleibe Dein getreues Weib Marianna Mozartin.«

Und nun der Vater! Für ihn war dieser Brief ein härterer Schlag als ihn je einer getroffen und dieser romanhafte Vorschlag Wolfgangs brachte ihn beinah um die Besinnung. Zwar zweifelte er nicht »daß er sehr mußte aufgeredet worden seyn, ein schwärmendes Leben dem in einer so berühmten und für Talente so vortheilhaften Stadt zu erjagenden Ruhm vorzuziehen«, allein daß es fremdem Einfluß gelingen konnte ihn so sich selbst und aller bessern Einsicht zu entfremden, das erschreckte ihn. »Dein gutes Herz ist es, welches macht, daß Du an einem Menschen, der Dich wacker lobt, der Dich hochschätzet und bis in den Himmel erhebt, keinen Fehler mehr siehest, ihm all Deine Vertraulichkeit und Liebe schenkest: wo [177] Du als ein Knabe die übertriebene Bescheidenheit hattest gar zu weinen, wo man Dich zu sehr lobte.« Hier schien ihm eine scharfe Cur nothwendig und mit der Ueberlegenheit eines erfahrnen Mannes, mit der Strenge eines pflichtgetreuen Vaters läßt er sie ihm angedeihen. In einem ausführlichen Brief18 führt er ihn nochmals darauf zurück, wie wenig er bis jetzt auf seiner Reise den wesentlichen Zweck derselben fest im Auge behalten habe, und wie er jetzt in Gefahr sei, der Pflichten gegen die Seinigen und gegen sich in einer unverständigen Aufwallung ganz zu vergessen. Es fällt ihm nicht schwer klar zu machen, daß es ein unreifer und ganz unausführbarer Gedanke sei, ein junges Mädchen, die noch nirgend öffentlich gesungen habe, die auf keinem Theater aufgetreten sei, weder Gewandtheit noch Ruf habe, zuerst in Italien auf die Bühne bringen zu wollen, wo das Publicum sie durchfallen lassen würde, wenn sie auch wie eine Gabrielli sänge. Er weist ihn darauf hin, wie unpassend die Zeit zu Kunstreisen sei, wo der Krieg vor der Thür stehe, wie ein herumziehendes Leben mit einem fremden Mann und seinen Töchtern ihn um seinen guten Ruf, um alle Aussicht auf eine ruhmvolle Zukunft bringen, und seine Familie in Schande setzen müsse. »Es kommt itzt ganz allein auf Dich an«, ermahnt er ihn »in eins der größten Ansehen, die jemals ein Tonkünstler erreicht hat, Dich nach und nach zu erheben; das bist Du Deinem von dem gütigsten Gott erhaltenen außerordentlichem Talent schuldig, und es kommt nur auf Deine Vernunft und Lebensart an, ob Du als ein gemeiner Tonkünstler, auf den die Welt vergißt, oder als ein berühmter Kapellmeister, von dem die Nachwelt auch noch in Büchern lieset – ob Du von[178] einem Weibsbild etwa eingeschläfert mit einer Stube voll nothleidender Kinder auf einem Strohsack, oder nach einem christlich hingebrachten Leben mit Vergnügen, Ehre und Nachruhm, mit Allem für Deine Familie wohl versehen, bey aller Welt in Ansehn sterben wirst.«

Er sah ein, daß hier rasch eingeschritten werden müsse; alle Bedenken, welche er gegen die Reise nach Paris gehabt hatte, traten vor der Nothwendigkeit zurück den Sohn den Verhältnissen zu entziehen, welche ihn so gefährlich umstrickt hatten. »Fort mit Dir nach Paris, und das bald!« ruft er ihm zu »setze Dich großen Leuten an die Seite – aut Caesar aut nihil! Der einzige Gedanke Paris zu sehen, hätte Dich vor allen fliegenden Einfällen bewahren sollen. Von Paris aus geht der Ruhm und Name eines Mannes von großem Talent durch die ganze Welt.« Der Gesellschaft von Wendling und Ramm bedürfe er nicht, wie sie seiner bedurften. Aber die Mutter sollte nun mit ihm gehen um Alles in Ordnung zu richten; denn nicht auf etliche Monate müßten sie dort verweilen, sondern so lange als nöthig sei um Ruhm und Geld zu erwerben, um so mehr als Paris jetzt der sicherste Ort sei ohne Furcht des Krieges zu leben. So schwer ihm das auch fallen mochte, so wollte er für Geld und Creditbriefe nach Paris schon Sorge tragen.

Indem er so das Pflichtgefühl und den Ehrgeiz zugleich mit der besseren Einsicht seines Sohns in Anspruch nahm, war er klug genug die leidenschaftliche Neigung desselben für Aloysia Weber, so klar er sie erkennen mußte, nicht direct zu berühren. Wolfgang hatte sie nicht ausgesprochen, er durfte sie also ignoriren und hütete sich wohl das Gefühl seines Sohnes da anzugreifen, wo es gegen Gründe jeder Art unzugänglich und deshalb unbesiegbar sein mußte. Um ihm aber zu beweisen daß er gegen die unglückliche Lage einer [179] Familie welche Wolfgang soviel Theilnahme einflößte nicht gleichgültig sei, hielt er mit seinem guten Rath nicht zurück. Der Mann, welcher helfen konnte, war Raaff, ihn sollte Wolfgang für die Weber interessiren; wenn es ihr gelang, diesen für sich zu gewinnen, so war seine Empfehlung bei denImpresarj die wirksamste; dann rieth er, sie solle dahin streben erst in Mannheim auf die Bühne zu kommen, wenn es auch nur zur Uebung sei.

Die Wirkung dieses Briefes war die welche er erwartete. Wolfgang wurde zur Erkenntniß gebracht, daß er zunächst Pflichten zu erfüllen habe, welchen seine Wünsche für eine noch ganz unbestimmte, von ihm, wie er sich selbst sagen mußte, nur erträumte Zukunft nachstehen mußten: er beugte sich mit schwerem Herzen, aber in kindlicher Ergebung unter den Willen des Vaters. »Ich habe mir nie etwas Anderes vorgestellt«, antwortet er (19. Febr. 1778) »als daß Sie die Reise mit den Weberischen mißbilligen werden; denn ich habe es niemal – bei unsern dermaligen Umständen versteht sich – im Sinn gehabt; aber ich habe mein Ehrenwort gegeben Ihnen das zu schreiben. Hr. Weber weiß nicht, wie wir stehen – ich sag es gewiß Niemand; weil ich also gewünschet habe in solchen Umständen zu seyn, daß ich auf Niemand zu denken hätte, daß wir alle recht gut stünden, so vergaß ich in dieser Berauschung die gegenwärtige Ohnmöglichkeit der Sache und mithin auch – Ihnen das zu melden, was ich Ihnen jetzt melde. – Was Sie wegen der Mlle. Weber schreiben ist Alles wahr; und wie ich es geschrieben habe, so wußte ich so gut wie Sie daß sie noch zu jung ist und daß sie Action braucht, und daher öfter auf dem Theater recitiren muß; allein mit gewissen Leuten muß man öfters nach und nach weiter schreiten. Die guten Leute sind müde hier zu seyn, wie – Sie wissen schon wer und wo, mithin glauben sie es [180] sey Alles thunlich. Ich habe ihnen versprochen Alles an meinen Vater zu schreiben; unterdessen als der Brief nach Salzburg lief, sagte ich schon immer, sie soll doch noch ein wenig Geduld haben, sie seye noch ein bischen zu jung etc. Von mir nehmen sie auch Alles an, denn sie halten Viel auf mich. Itzt hat auch der Vater auf mein Anrathen mit der Mad-Toscani (Comödiantin)19 geredet, damit sie seine Tochter in der Action instruirt. Es ist Alles wahr, was Sie von der Weberin geschrieben haben, ausgenommen eins nicht daß sie wie eine Gabrielli singt; denn das wäre mir gar nicht lieb, wenn sie so sänge. Wer die Gabrielli gehört hat sagt und wird sagen, daß sie nichts als eine Passagen- und Rouladenmacherin war; – – mit einem Worte, sie sang mit Kunst aber keinem Verstand20. Diese aber singt zum Herzen und singt am liebsten cantabile. Ich habe sie erst durch die große Arie an die Passagen gebracht, weil es nothwendig ist, wenn sie in Italien kommt, daß sie Bravurarien singt; das Cantabile vergißt sie gewiß nicht, denn das ist ihr natürlicher Hang21. – Itzt wissen Sie also Alles, ich recommandire sie Ihnen immer von ganzem Herzen.«

[181] Aber hart war der Kampf, den er mit sich durchzumachen hatte; er wurde unwohl und mußte mehrere Tage das Zimmer hüten. Die Mahnungen seines Vaters hatten Saiten in seinem Innern getroffen, die schmerzlich nachzitterten; der Gedanke kein volles Vertrauen bei ihm zu finden machte ihn untröstlich und es wurde ihm dann unmöglich sich freimüthig zu äußern. »Ich bitte Alles von mir zu glauben, was Sie wollen, nur nichts Schlechtes. Es giebt Leute, die glauben es sey ohnmöglich ein armes Mädl zu lieben, ohne schlechte Absichten dabey zu haben; – ich bin kein Brunetti und kein Misliweczeck! ich bin ein Mozart, aber ein junger und gut denkender Mozart.« Allmählich gewann die Liebe und das Vertrauen zu seinem besten Vater wieder ganz die Oberhand; »nach Gott kommt gleich der Papa; das war als ein Kind mein Wahlspruch oder axioma und bey dem bleibe ich auch noch.« Sie machten nun ernstliche Vorbereitungen zur Abreise, wobei der Vater es an Anweisung und gutem Rath nicht fehlen ließ, und seinen geliebten Sohn mit seinem besten Segen ziehen ließ. »Wie schwer es mir fällt«, schreibt er »daß ich nun weiß, daß Du Dich noch weiter von mir entfernest, kannst Du zwar Dir in etwas vorstellen, aber mit derjenigen[182] Empfindlichkeit nicht fühlen, mit der es mir auf dem Herzen liegt. Wenn Du Dir die Mühe nehmen willst, bedächtlich nachzudenken, was ich mit Euch zwey Kindern in Eurer zarten Jugend unternommen habe, so wirst Du mich keiner Zaghaftigkeit beschuldigen, sondern mir mit allen Andern das Recht wiederfahren lassen, daß ich ein Mann bin und allezeit war, der das Herz hatte, Alles zu wagen. Nur that ich Alles mit der menschenmöglichsten Vorsichtigkeit und Nachdenken: – wider die Zufälle kann man dann nicht; denn nur Gott sieht die Zukunft voraus. – Ich habe nun in Dich, mein lieber Wolfgang, nicht nur allein kein, auch nur das geringste Mißtrauen, sondern ich setze in Deine kindliche Liebe alles Vertrauen und alle Hoffnung. Es kommt nur auf Deine gesunde Vernunft, die Du gewiß hast, wenn Du sie hören willst, und auf glückliche Umstände an; das Letzte läßt sich nicht zwingen, Deine Vernunft aber wirst Du immer zu Rathe ziehen, das hoffe ich, und das bitte ich Dich. Du kommst nun in eine ganz andere Welt: und Du mußt nicht glauben, daß ich aus Vorurtheil Paris für einen so gefährlichen Ort, au contraire, ich hab aus meiner eigenen Erfahrniß gar keine Ursache, Paris für gar so gefährlich anzusehen. Allein meine damaligen und Deine dermaligen Umstände sind himmelweit unterschieden.« Nachdem er dies ihm näher auseinandergesetzt und die für seine Lage passenden Rathschläge ertheilt hat, schließt er mit den Worten: »Ich weiß, daß Du mich nicht allein als Deinen Vater, sondern auch als Deinen gewissesten und sichersten Freund liebst; daß Du weißt und einsiehst, daß unser Glück und Unglück, ja mein längeres Leben oder auch mein baldiger Tod, nächst Gott, so zu sagen, in Deinen Händen ist. Wenn ich Dich kenne, so habe ich nichts als Vergnügen zu hoffen, welches mich in Deiner Abwesenheit, da ich der väterlichen Freude, Dich zu hören, Dich zu [183] sehen und zu umarmen, beraubt bin, allein noch trösten muß. Lebe als ein guter katholischer Christ, liebe und fürchte Gott, bete mit Andacht und Vertrauen zu ihm mit voller Inbrunst, und führe einen so christlichen Lebenswandel, daß, wenn ich Dich nicht mehr sehen sollte, meine Todesstunde nicht angstvoll seyn möge. Ich gebe Dir von Herzen den väterlichen Segen, und bin bis in den Tod Dein getreuer Vater und sicherster Freund.«

Wie es zu gehen pflegt, so machte die Nähe der Trennung auf beiden Seiten das Gefühl erst recht lebendig was man verlor. Die Akademien, welche Wolfgang vor seiner Abreise veranstaltete, um sich seine Compositionen und seine Schülerinnen zu produciren brachten noch schließlich seine außerordentlichen Leistungen zur Geltung, von allen Seiten hörte er, wie ungern man ihn ziehen ließ, nicht bloß die Musiker, auch viele andere gebildete Männer, denen Mannheims Blüthe am Herzen lag, wußten ihn zu schätzen. Zu diesen gehörte auch der Verfasser des deutschen Hausvaters. »Ich habe« schreibt Mozart seinem Vater (24. März 1778) »vor meiner Abreise zu Mannheim dem Hrn. von Gemmingen das Quartett, welches ich zu Lodi Abends im Wirthshause gemacht habe, und dann das Quintett und die Variationen von Fischer abschreiben lassen. Er schrieb mir dann ein besonders höfliches Billet und bezeugte sein Vergnügen über das Andenken, so ich ihm hinterlasse, und schickte mir einen Brief an seinen sehr guten Freund, Hrn. v. Sickingen, mit den Worten: Ich bin versichert, daß Sie mehr Empfehlung für den Brief seyn werden, als er es für Sie seyn kann. Und um mir die Schreibkosten zu ersetzen, schickte er mir 3 Louisdor. Er versicherte mich seiner Freundschaft und bat mich um die meinige. Ich muß sagen, daß alle Cavaliere, die mich kannten, Hofräthe, Kammerräthe, andere ehrliche [184] Leute und die ganze Hofmusik, sehr unwillig und betrübt über meine Abreise waren. Das ist gewiß wahr.« Was ihn einigermaßen tröstete war die Aussicht in Paris Gelegenheit zum Componiren zu finden. »Ich freue mich auf nichts« schreibt er (28. Febr. 1778) »als auf das Concert spirituel zu Paris, denn da werde ich vermuthlich Etwas componiren müssen. Das Orchestre seye so gut und stark, und meine Hauptfavorit-Composition kann man dort gut aufführen, nämlich Chöre; und da bin ich recht froh, daß die Franzosen viel darauf halten. Das ist auch das Einzige, was man in Piccini seiner neuen Oper Roland22 ausgestellt hat, daß nämlich die Chöre zu nackend und schwach seyen, und überhaupt die Musique ein wenig zu einförmig; sonst hat sie aber allen Beyfall gefunden. Zu Paris war man jetzt halt die Chöre von Gluck gewohnt. Verlassen Sie sich nur auf mich, ich werde mich nach allen Kräften bemühen, dem Namen Mozart Ehre zu machen; ich habe auch gar nicht Sorg darauf.« Noch stand ihm der Abschied von seiner lieben Weberin bevor; auch darüber berichtet er ehrlich seinem Vater. »Die Weberin hat aus gutem Herzen« schreibt er (24. März 1778) »zwey Paar Täzeln von Filet gestrickt und mir zum Angedenken und zu einer schwachen Erkenntlichkeit verehrt. Er hat mir was ich gebraucht habe umsonst abgeschrieben und Notenpapier gegeben, und hat mir die Comödien von Moliere (weil er gewußt hat, daß ich sie noch niemal gelesen) geschenkt, mit der Inschrift: Ricevi, amico, le opere del Boliere in segno di gratitudine e qualche volta ricordati di me. Und wie er bey meiner Mama allein war, sagte er: Itzt reist halt unser bester Freund weg, unser Wohlthäter. Ja, das ist gewiß,[185] wenn Ihr Hr. Sohn nicht gewesen wäre, der hat wohl meiner Tochter viel gethan und sich um sie angenommen, sie kann ihm auch nicht genug dankbar seyn. – Den Tag ehe ich weggereiset bin haben sie mich noch beym Abendessen haben wollen, weil ich aber zu Hause hab seyn müssen, so hat es nicht seyn können. Doch habe ich ihnen zwey Stunden bis zum Abendessen noch schenken müssen; da haben sie nicht aufgehört sich zu bedanken, sie wollten nur wünschen, sie wären im Stand mir ihre Erkenntlichkeit zu zeigen. Wie ich wegging, so weinten sie alle. Ich bitt um Verzeihung, aber mir kommen die Thränen in die Augen, wenn ich daran denke. Er ging mit mir die Treppe herab, blieb unter der Hausthür stehen, bis ich ums Eck herum war und rief mir nach Adieu!«

Diesmal ließ der Vater keine Abschiedsscene auf die Scheibe malen; er dankte wohl Gott in seinem Sinn daß der Sohn einer großen Gefahr entronnen sei. Daß dieser eine ernste Liebe zur Weber im Herzen trug und überzeugt war daß sie ebenso treu erwiedert werde, daß er mit dem festen Vorsatz fortging sich eine Stellung zu erwerben um sie sein nennen zu können, das sprach er freilich nicht bestimmt aus, aber er machte aus seinen Wünschen und Hoffnungen23 dem Vater so wenig ein Hehl als aus der Verbindung, wel che er durch Briefe mit der Weberschen Familie fortwährend unterhielt. Die Entwickelung dieses Verhältnisses überließ der Vater, sobald er die nächsten Schritte Wolfgangs [186] auf seiner künstlerischen Laufbahn gesichert sah, im Vertrauen auf dessen Sittlichkeit ruhig der Zukunft.

Mit wahrer Befriedigung lassen wir unseren Blick auf dem Bilde des Jünglings verweilen, der in reiner, inniger Liebe leidenschaftlich erglüht und es dennoch über sich vermag, der ernsten Mahnung seines treuen und erfahrenen Vaters zu gehorchen, und in der Zuversicht auf die Dauer echter Neigung seine heißesten Wünsche der Erfüllung sittlicher Pflichten nachsetzt. Das Vertrauen und die Liebe, welche Vater und Sohn auf diese Weise vereinigen, der echte Kern eines sittlichen Familienlebens, begegnen uns hier zu unserer Freude als der schönste Schmuck eines deutschen Künstlerlebens.

Fußnoten

1 »Die jetzt regierende Fürstin von Nassau-Weilburg« sagt Schubart (Aesthetik S. 192) »hat sich als Kennerin und Beschützerin der Musik einen großen Ruf erworben. Sie sang ehemals vortrefflich [›göttlich‹ heißt es im musikal. Almanach Alethinop. 1782], gewisse physische Gründe aber bewogen sie den Gesang fahren zu lassen und sich ganz dem Clavier zu widmen. Sie spielt schwere Concerte von Schobert, Bach, Vogler, Beecké und andern mit ungemeiner Leichtigkeit weg. Das Allegro und Presto gelingt ihr immer, das Adagio und Largo aber nie: denn sie hat aus übermäßiger Reizbarkeit der Nerven einen Abscheu vor allem Traurigen. Ihr Orchester ist sehr gut besetzt.«


2 Der Vater hatte schon früher für diesen Fall erinnert (4. Dec. 1777): »In Weilburg habt Ihr zu bedenken, daß Ihr keine katholische Kirche habt, da Alles lutherisch oder calvinistisch ist; ich will also, daß Ihr Euch nicht allzulange dort aufhaltet.«


3 Von diesen sind vier bekannt, die älteste Josepha, später an den Violinspieler Hofer und dann an den Bassisten Mayer verheirathet; Aloysia, die nachherige Lange; Constanze, Mozarts Frau; Sophie, verehlichte Haibl. Sie werden uns noch öfter begegnen.


4 Vgl. I S. 291f.


5 Paul Rothfischer, geb. 1746, wird als Violinist und besonders als geschickter Dirigent, sowie als ein einsichtiger und bescheidener Künstler von Schubart (Aesthetik S. 193) gerühmt, nach dessen Angabe er später nach Wien ging, während er nach Gerber 1785 in Weilburg starb.


6 »Wenn ich mich nicht irre, so sind auch Cadenzen da, die ich eine mal aufgesetzt habe, und aufs wenigste eine Aria cantabile mit ausgesetztem gusto; das bitte ich mir am ersten aus, das ist so ein Exercitium für die Weberin. Ich habe ihr erst vorgestern ein Andantino cantabile von Bach ganz gelernt.« Und der Vater antwortet auch (26. Febr. 1778): »Nun habe doch 3 Arien Il tenero momento [Lucio Silla 2], dieScena Fra i pensieri più funesti [Lucio Silla 22] und das Pupille amate [Lucio Silla 21] mit harter Mühe vom Copisten erhalten.«


7 »Gestern war eine Accademie beim Cannabich«, schreibt er (14. Febr. 1778): »da ist bis auf die erste Sinfonie vom Cannabich Alles von mir gewesen. Die Rose hat mein Concert ex B gespielt, dann hat der Hr. Ramm zur Abwechslung fürs fünftemal mein Oboe- Concert für Ferlendi gespielt, welches hier einen großen Lärm macht; es ist auch des Hrn. Ramm sein cheval de bataille. Hernach hat die Mlle Weberin diearia di bravura von der de Amicis ganz vortrefflich gesungen. Dann habe ich mein altes Concert ex D gespielt, weil es hier recht wohl gefällt; dann habe ich eine halbe Stund phantasirt und hernach hat die Mlle Weber die Arie Parto m'affretto von der de Amicis[Lucio Silla 16] gesungen, mit allem applauso. Zum Schluß war dann meine Sinfonie vom Re pastore


8 In dieser wurde auch das Concert für drei Klaviere gespielt. »Mlle. Rose Cannabich spielte das erste, Mlle. Weber das zweite und Mlle Pierron Serrarius (unsere Hansnymphe) das dritte. Wir haben drei Proben gemacht und es ist recht gut gegangen.«


9 Höchst eigenthümlich sind gleich die kleinen Zwischensätze der Violinen im Recitativ. Den Hauptsatz bildet das Adagio, das durchweg cantabile gehalten ist, und bei großer Ruhe und stetigem Fluß doch sehr schön und charakteristisch das Zweifeln und immer erneuerte sich selbst Besinnen ausdrückt. Einen höchst wirksamen Gegensatz bildet das lebhaft erregte Allegro agitato, welches auf eine einfache aber überraschende, außerordentlich schöne Weise in das Adagio zurückführt, das nun aber nicht bloß wiederholt wird, sondern die wesentlichen Momente theils durch die harmonische Behandlung theils durch schärfere Accente gesteigert, in anderer Verbindung und Gruppirung neu gestaltet und abschließt. Die Liebe und Sorgfalt, mit welcher Alles ausgeführt ist, zeigt sich auch in der Behandlung des Orchesters. Die Saiteninstrumente sind nicht blos sauber im Detail sondern auch mit genauer Berücksichtigung des Klangeffects geschrieben; so ist es z.B. von herrlicher Wirkung, wenn die Geigen in tieser Lage mit der Singstimme gehen, welche in hoher Lage ihre klarsten Töne entfaltet. Auch die zweite Violine ist wohl bedacht und überall die Begleitung reich ohne zu decken. Von den Blasinstrumenten sind Flöten, Clarinetten, Hörner und Fagotts zusammengestellt und in einer Weise verwendet, daß sie dem ganzen Colorit eine intensive Kraft und einen milden Glanz geben; mit vollkommener Herrschaft über die Wirkung sind sie bald einzeln, bald in verschiedener Gruppirung benutzt.


10 In Metastasios Olimpiade hat Clistene, König von Sicyon, einen unbekannten Jüngling, der wie sich nachher ergiebt sein Sohn ist, zum Opfertod verurtheilt, weil er einen Mordversuch auf ihn gemacht hat. Aber im Begriff ihn dem Ted zu übergeben, fühlt er sich durch seinen Anblick wunderbar gerührt und wendet sich zu seinem Vertrauten mit den Worten:

Alcandro, lo confesso, stupisco di me stesso. Il volto, il ciglio, la voce di costui nel cor mi desta un palpito improvviso, che lo risente in ogni fibra il sangue. Pra tutti i miei pensieri la cagion ne ricerco, e non la trovo. Che sara, giusti Dei, questo ch'io provo?


Non sò d'onde viene

quel tenero affetto,

quel moto, che ignoto

mi nasce nel petto,

quel gel, che le vene

scorrendo mi và.

Nel seno a destarmi

sì fieri contrasti

non parmi che basti

la sola pietà.


11 Ob und wie weit Mozart selbst sich es klar gemacht hatte, daß die Worte Metastasios seine eigene Situation aussprachen, ist nicht zu sagen. Daß seine Empfindung das bewegende Element für die künstlerische Gestaltung wurde und ihr den individuellen Charakter aufprägte ist unzweifelhaft; aber schwerlich hat er darüber reflectirt daß er dieselbe in der Arie ausdrücken wollte, sonst wäre diese nicht das vollendete Kunstwerk geworden. Es ist für seine künstlerische Natur bedeutsam, daß nicht seine Empfindung es ist, die ihn beim Produciren beschäftigt – denn diese ist es ja die ihn produciren laßt – sondern die künstlerischen Mittel.


12 Es ist charakteristisch daß sich sowohl in Vorhalten als durchgehenden Noten in dieser Arie schärfere Dissonanzen finden als man gewöhnlich bei Mozart erwartet; sie sind jedesmal sehr bezeichnend und, wie sich von selbst versteht, dem Gesetz und Gefühl entsprechend, so daß sie den das Ganze durchdringenden Wohllaut nicht verletzen sondern erhöhen.


13 Der einfache getragene Gesang ist durchaus vorherrschend, nur einigemal kommen eigenthümlich gewundene, ausdrucksvolle Coloraturen vor – ähnliche finden sich in der Partie der Elvira – und zum Schluß

ein Paar rasche Läufe, die bis


7.

gehen. Die durchgehende Lage ist die einer hohen Sopranstimme von


7.

Bis


7.

tiefere Töne werden nur vorübergehend berührt.


14 Später hat Mozart dieselbe Arie noch einmal componirt. Auf dem Original des Recitativs (André Verz. 85) ist bemerkt: per il Sgr. Fischer di Wolfgango Amadeo Mozart, Vienna li 19 Marzo 1787. Die Gliederung der Arie ist, wie der Text es verlangt, dieselbe, die Behandlung so verschieden wie möglich. Natürlich ist sie hier im Sinne der dramatischen Situation aufgefaßt; ein Mann, ein Herrscher, der ein langes Leben voll Erfahrungen hinter sich hat, ein kräftiger Charakter fühlt sich von einer weichen Stimmung ergriffen, die ihm unbegreiflich und weil er sie sich nicht erklären kann lästig ist, deren er sich zu erwehren sucht und die ihn doch mit unwiderstehlicher Gewalt wiederum beschleicht. Der Ausdruck des staunenden Sinnens und des leidenschaftlichen Widerstrebens ist ernst, kräftig und das Ganze großartig, manches z.B. die Stelle quel gel che scorrendo le vene mi và von wunderbarer Macht und Schönheit. Aber freilich setzt die Arie den Umfang, die Kraft und Weichheit, die Geschmeidigkeit einer Baßstimme im Verein mit einer Ausbildung derselben und einer Kunst des Vortrags voraus, wie sie eben in Fischer vereinigt waren, und scheint ihm nicht minder wie ein Kleid auf den Leib gepaßt zu haben, als jene der Weber.


15 Wohin seine Gedanken sich damals richteten, kann man auch aus einer Aeußerung abnehmen als er erfuhr daß ein Jugendfreund, Hr. v. Schiedenhofen eine reiche Heirath gemacht hatte (7. Febr. 1778): »Das ist halt wiederum eine Geldheyrath, sonst weiter nichts. So möchte ich nicht heyrathen; ich will meine Frau glücklich machen und nicht mein Glück durch sie machen. Drum will ichs auch bleiben lassen und meine goldne Freiheit genießen, bis ich so gut stehe daß ich Weib und Kinder ernähren kann. Dem Hrn. v. Schiedenhofen war es nothwendig eine reiche Frau zu wählen, das macht sein Adl. Noble Leute müssen nie nach gusto und Liebe heyrathen, sondern nur aus Interesse und allerhand Nebenabsichten; es stünde auch solchen hohen Personen gar nicht gut, wenn sie ihre Frau, etwa noch liebten, nachdem sie schon ihre Schuldigkeit gethan und ihnen einen plumpen Majoratsherren zur Welt gebracht hat. Aber wir arme gemeine Leute, wir müssen nicht allein eine Frau nehmen, die wir und die uns liebt, sondern wir dürfen, können und wollen so eine nehmen, weil wir nicht noble, nicht hochgeboren und adlich und nicht reich sind, wohl aber niedrig, schlecht und arm, folglich keine reiche Frau brauchen, weil unser Reichthum nur mit uns ausstirbt, denn wir haben ihn im Kopf – und diesen kann uns kein Mensch nehmen, ausgenommen man hauete uns den Kopf ab, und dann – brauchen wir nichts mehr.« Zu dieser Diatribe wird der Vater wohl etwas den Kopf geschüttelt haben.


16 Vgl. I S. 185.


17 In einem späteren Brief wiederholt er seine eindringliche Bitte (14. Febr. 1778): »Ich bitte Sie um Alles nehmen Sie sich der Weberin an; ich möchte gar zu gern, daß sie ihr Glück machen könnte; Mann und Weib, fünf Kinder und 450 fl. Besoldung! Vergessen Sie nicht wegen Italien, auch wegen meiner nicht; Sie wissen meine Begierde und meine Passion. Ich hoffe, es wird Alles recht gehen; ich habe mein Vertrauen zu Gott, der wird uns nicht verlassen. Nun leben Sie recht wohl und vergessen Sie nicht auf meine Bitten und Recommandationen.«


18 Der hiehergehörige Theil desselben ist als ein merkwürdiges Aktenstück in der Beilage XIII mitgetheilt.


19 Mad. Toscani war eine Schülerin der Mad. Seyler, dann ihre Nebenbuhlerin, und eine Ohrfeige, welche sie von dem Director Seyler erhielt, wurde Veranlassung zu der Entlassung des Seylerschen Ehepaars (Brandes Selbstbiogr. II S. 284. Iffland Selbstbiogr. S. 106f.).


20 Vgl. I S. 223.


21 Schubart sagt von Vogler (Aesthetik S. 135f.): »Sein Unterricht im Singen wird gleichfalls sehr gerühmt. Er unterscheidet die Töne der Kehle, der Nase, des Hirns, der Brust, des Magens sorgfältig von einander. Er war der erste, der dem ekelhaften Schluchzen und Gluchzen der italiänischen Schule steuerte, und dem Herzen des Sängers Freiheit gab zu seufzen, wo ihm eignes Gefühl das Seufzen auspreßt. Die vortreffliche Sängerin Lange in Wien ist sein Gebild. Sie hat Höhe und Tiefe und markirt die Töne mit äußerster Genauigkeit. Sie singt mit ganzer und halber Stimme gleich vollkommen. Ihr Portamento, ihr Schweben und Tragen des Tons, ihre ausnehmende Richtigkeit im Lesen, ihre Feinheit im Vortrag, ihr Mezzotinto, das leichte geflügelte Fortrollen der Töne, ihre unvergleichlichen Fermen und Cadenzen, auch ihren äußeren majestätischen Anstand hat sie größtentheils diesem ihrem großen Lehrer zu danken.« Hiervon dürfen wir wohl etwas zu Gunsten Mozarts abziehen; denn Voglers Unterricht wird die Weber, soweit sie ihn genossen hat, erst später in München erhalten haben. Uebrigens galt Voglers Gesangunterricht bei den Meistern jener Zeit nicht soviel; Brandes erzählt (Selbstbiogr. II S. 269), Kirnberger habe seine Tochter Minna, als er hörte sie gehe nach Mannheim, ernstlich vor Voglers Unterricht gewarnt, wie dies auch Transchel und Schuster in Dresden gethan hätten.


22 Piccinis Roland, die erste Oper, welche er in Paris schrieb, war Anfang 1778 aufgeführt worden.


23 »Ich habe sehr viele gute Freunde zu Mannheim (und ansehnliche – vermögende)«, schreibt er (24. März 1778) »die sehr wünschen mich alldort zu haben. Je nu, wo man gut zahlt, da bin ich. Wer weiß, vielleicht geschieht es; ich wünsche es, und mir ist auch immer so – ich habe immer noch Hoffnung.«


Quelle:
Jahn, Otto: W.A. Mozart. Band 2, Leipzig: Breitkopf und Härtel, 1856, S. 1.
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