V.

[7] Italia, der Künste goldne Wiege,

Sie machte auch den Künstlerjüngling reifen;

An Vaters Hand sieht sie der Sohn durchwallen

Ihr Land in Ruhmeszug, nach Lorbern greifen,

Erkämpfen dreist der Kunst unblut'ge Siege.

Was das Genie geschaffen, muss gefallen,

Sein Name strahlt vor allen.

Martino selbst, der Tonkunst tiefster Kenner,

Dem jungen Weisen reicht er gern die Krone,

Zugleich dem Künstler wie dem guten Sohne,

Der greise Held dem jugendfrischen Renner.

Neapel jauchzt und Mailand seinen Klängen,

Die Dichtkunst feiert ihn mit Lobgesängen.


Quelle:
Ludwig Ritter von Köchel: Mozart. Zu Seiner Säcularfeier im Jahre 1856. Salzburg 1856, S. 7-8.
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