Achtzigstes Schreiben.

Fernere Reise durch die Herzogthümer Crain und Steyermark nach Wien.

[1203] Mein Herr!


Ober-Laubach ist ein kleiner Ort, von welchem die Stadt Laubach drey Stunden entfernet ist. Rand rechts: Canal von Oberlaubach nach Laubach. Auf dem dahin gehenden Canale braucht man vier Stunden, und giebt man für eine lange Barke, Storia genannt, siebenzehn Kreuzer, und für jeden Ruderknecht eben so viel. Diese Gegend ist eben und fruchtbar, welches letztere sie mit dem meisten Theile der Ober-Crainischen Lande gemein hat. Rand rechts: Fruchtbare Gegend. Man erndtet gemeiniglich zweymal im Jahre auf einem Felde, und wenn der Weizen, Rocken oder Gersten eingebracht ist, wird der Acker noch mit Buchweizen, welchen die Einwohner Haden nennen, besäet. Die beste Gegend vom ganzen Lande ist um Wipach an der Gränze der Grafschaft Görz, allwo ein herrlicher Weinwachs, Obst, das mit dem italienischen streitet, und so schöne Fischereyen sind, daß man noch erst vor einem Jahre daselbst eine Forelle von funfzig Pfunden gefangen hat. Rand rechts: Weinwachs. Fischereyen. Bey aller dieser Fruchtbarkeit aber mangelt es dem Lande an baarem Gelde, weil man die Lebens mittel nicht hoch verkaufen kann.

Der Herr von Valvasor hat mit seiner Beschreibung des Herzogthums Crain bey den Auswärtigen viel Ehre eingelegt; bey seinen Landsleuten aber deswegen wenigen Dank[1203] verdienet, weil er, um seinem Vaterlande Ehre zu machen, alles so groß und prächtig, als es möglich ist, beschrieben, dergestalt, daß er eines jeden Edelmanns Haus ein Schloß und das dazu gehörige öfters kleine Gütchen eine Herrschaft nennet. Rand rechts: Urtheil über des Valvasor Beschreibung dieses Landes. Dieser Ehre wollten die Landstände gern entbehren, nicht zwar aus Bescheidenheit und Demuth, sondern weil, wie an andern Orten, also auch hier, die Contributionen und Auflagen jährlich mehr zu als abnehmen, und das Ministerium, auf die Vorstellungen, daß das Land zu arm sey, um neue Lasten tragen zu können, sich auf dieses Werk eines crainerischen Landsmannes beruft, aus welchem man genug sehen könne, wie Crain ein so reiches und gesegnetes Land sey daß es keinem andern etwas zuvor lasse. Die Landstände behaupten, es habe Valvasor an Pension und Beschenkung so vieles von ihnen bekommen, daß jedes Blatt mit einem Ducaten bezahlt worden; seine Nachkommen aber leben indessen in einem gar armen Zustande, wie es zu gehen pflegt, wo man nichts neues erwirbt, sondern nur verzehret und die Güter theilt. Etliche seiner Nebenlinien sind noch bey gutem Auskommen.

Der nahrhafteste Ort in ganz Crain ist Lack, allwo nicht nur vieler Handel mit Eisen, Stahl, Quecksilber, Getreyde und andern Dingen, so auch in mehrern crainischen Städten umgesetzet werden, getrieben, sondern insbesondere auch viele Leinwand, die nach Fiume und Trieste geht, verfertiget wird. Rand links: Handlung dieses Herzogthums. Das Salz ist das einzige, woran es dem Lande bisher mangelt, und müssen die Unterthanen solches aus den kaiserlichen Magazinen nehmen. Rand links: Mangel an Salze. Aus solchen aber bekommen sie kein anderes als Meersalz, welches durch wiederholtes Kochen etwas weißer gemacht wird.

In vielen Gegenden dieses Herzogthums, absonderlich in Ober-Crain, finden sich viele Scorpionen, welche gefangen und auswärts verführet werden. Rand links: Mittel wider die Scorpionen und Schlangen. Die Einwohner essen des Morgens früh nüchtern das KrautPersicaria, Flöhkraut, und in crainerischer Sprache Dresen genannt, um vor ihrem Stiche sicher zu seyn. Sie geben auch als ein ganz untrügliches Mittel, um in der ganzen Lebenszeit von keiner Schlange oder Natter gebissen zu werden, an die Hand, daß man nur früh Morgens aus einer lebendigen Schlange das Herz heraus nehme, solches alsbald roh esse oder verschlinge, und einen Löffel frisches Wasser darauf trinke.

In Crain als einem gebirgichten Lande findet man viele petrefacta, und absonderlich die Glossopetras in großer Menge. Rand links: Petrefacta. Das gemeine Volk nennet diese (eigentliche Zähne des Raubfisches Carchariæ) Teufelsnägel, und glaubet, daß der Satan sich solche in den Höhlen von seinen Klauen abschneide.

Der Canal von Ober-Laubach bis Stadt-Laubach riecht gar übel. Rand links: Gestank des obgedachten Canals. Er fließt durch die Stadt und theilt sie in zween Theile. Rechter Hand, wenn man von Ober-Laubach kömmt, liegt auf einem mit grünen Bäumen bewachsenen Berge das Schloß, und unter demselben der Theil der Stadt, worinnen der Markt, das Rathhaus, die Domkirche und bischöfliche Wohnung befindlich sind. Rand links: Stadt Laubach. Der andere Theil der Stadt, so linker Hand liegt, ist der größeste und mit schönen Häusern gezieret. Man rechnet in der Stadt zwölf tausend Seelen. Rand links: Dom. Der Dom ist schön gemalt, und unter der Cuppola stehen die vier Statuen der vermeyntlichen alten Episcoporum Æmonensium oder laubachischen Bischöfe St. Maximi, St. Casti, St. Gennadii und St. Flori, von welchen der erste im Jahre 240, der andere 368, und der dritte 503 nach Christi Geburt gelebt haben soll.

Bey den Augustinern ist hinter dem Hauptaltare eine Casa Santa in Nachahmung der Loretanischen angelegt. Rand links: Augustiner- und andere Kirchen. Eine allhier befindliche Denkschrift betrifft die Huldigung, welche Se. Kaiserliche Majestät im Jahre 1728 in die ser Kirche eingenommen haben. Die Ursuliner-Nonnen[1204] haben eine schöne helle Kirche; St. Peter wird repariret und eine von den besten Kirchen der Stadt werden. Bey den Jesuitern sind die trefflichen marmorne Altäre nebst den darauf stehenden Statuen sehenswürdig. Rand rechts: Jesuiterkirche und Bibliothek. Ihre Bibliothek ist artig angelegt: und weil ihre meisten Einkünfte in Weine bestehen; so ist nicht zu verwundern, daß sie sich mit einem schönen Keller, worinnen drey tausend Eimer liegen können, versorget haben.

Den 9 Jun. sah ich hier die Proceßion des Frohnleichnamsfestes an, bey welcher auch die Dorfschaften, so in die Stadt gepfarret sind, mit ihren Fahnen und Standarten erschienen. Rand rechts: Frohnleichnamsfest. Die crainischen Bauerweiber sungen ihre sclavonischen Gesänge aus vollem Halse, wobey sie die flache Hand an die Seite des Mundes hielten, theils um den Schall in ihren eigenen Ohren dadurch zu vermehren, theils um die vielen meist meßingenen Ringe, womit alle ihre Finger bedeckt sind, sehen zu lassen. Rand rechts: Gesänge der crainischen Bauerweiber. Sie tragen in diesem Aufzuge auch Bündel Gras mit sich, welches sie in der Kirche an das Evangelium halten, und hernach von sonderlicher Kraft zu seyn glauben, daher sie es mit anderm Heu vermischen und ihrem Rindviehe zum Fressen vorlegen. Rand rechts: Abergläubische Einfalt.

Je unwissender die Leute sind, mit desto mehrerm blinden Gehorsame sind sie in ihrer Secte eifrig, es mag dieselbe gegründet seyn oder nicht. Rand rechts: Päbstlicher Gruß in diesen Landen. Der Pabst Benedict der dreyzehnte hat es ungeachtet seiner publicirten Bulle in Italien an gar wenigen Orten dahin bringen können, daß man den Spruch: Gelobet sey der Herr Jesus Christus in alle Ewigkeit, Amen, an statt eines gewöhnlichen Compliments oder Grußes eingeführt hätte; allein um Trieste, Fiume, undin den benachbarten Orten findet man schon solche Redensart, und die Crainer haben aus großer Andacht dieselbe noch vermehret und verbessert, indem sie sagen: Zeschen oder ghualen bodi Jesus inu Maria, mit der Antwort: na vezno Amen. Das ist: Gelobet sey Jesus und Maria. Antw. in Ewigkeit Amen. Rand rechts: Eiserne Kette an der Kirche. Zu Ober-Laubach hängt eine große schwere eiserne Kette um die ganze äußere Mauer der Kirche herum, welche durch das Gelübde eines gefangen gewesenen Sclaven dahin gekommen.

Ich erinnere mich hiebey auch eines besondern Kupferstiches, welchen ich zu Ydria gesehen. Rand rechts: Application des Spruchers Phil. 2, auf Ign. Lojola. Es stellte solcher das Bildniß des h. Ignatius Lojola, Stifters des Jesuiterordens vor, und in der Umschrift hatte man auf ärgerliche Art den Spruch Pauli c. 2 an die Philipper auf ihn appliciret: Gott hat ihn erhöhet und hat ihm einen Namen gegeben über alle Namen etc. etc. Die Unterschrift des Blattes war: Hat die Reliquien angerühret.

Eine starke Vierthelstunde von Laubach fließt die Sau, so bey dem Dorfe Ratschach zwischen den hohen Schneegebirgen entspringt, und einen schnellen Lauf hat. Rand rechts: Brücke über die Sau. Sie ist hier schon so stark, daß die darüber gelegte Brücke fünf hundert und fünf und vierzig gemeiner Schritte lang ist. Diese Brücke, welche im Jahre 1724 Carolo Ter Augusto Invicto Imperante, populi & commerciorum commodo (wie es in der Inscription lautet) zu Stande gekommen, ist nur von Eichenholze, es soll aber von Jahre zu Jahren ein Bogen von Quadersteinen aufgeführet werden, und ist der Anfang schon mit einem Pfeiler gemacht. An dem Monumente, das jenseits der Brücke aufgerichtet worden, ist die weiße marmorne Statue des h. Nepomucenus zu bemerken auf einem Fußgestelle von rothem und weißem Marmor, woran ein schönes bas-relief den Tod des gedachten Heiligen, oder wie er in den Fluß geworfen wird, vorstellet. Die Buchstaben der Ueberschrift sind von verguldetem Meßing und mit kleinen Nägeln fest geheftet. Die Bauern aber haben schon viele davon weggestohlen in der Meynung, daß solche von Golde wären.[1205]

Von Laubach bis Gräz in Steyermark sind zehn Posten. Die dritte Station, nämlich von St. Oswald nach Franze, ist sehr bergicht, und auf derselben die Gränze zwischen dem Herzogthume Crain und der Grafschaft Cilley, vermittelst eines aufgerichteten Steines, an welchem die Worte Fines Carnioliæ gelesen werden, angedeutet. Rand links: Schöne Inscription an der Gränze zwischen Crain und Cilley. Ungefähr zwanzig Schritte vorher ist eine schöne viereckigte Pyramide auf einem schwarzen marmornen Fundamente, und auf ihrer Spitze ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln, der nach Crain gewandt ist und einen Zepter nebst dem Reichsapfel in seinen Klauen hält, aus grauem Marmor zu sehen. An der ersten Seite des Piedestal dieses schönen Denkmaals liest man in goldenen Buchstaben:


Immortali Memoriæ

Ob immortalia prodigia

Caroli VI. Cæsaris Aug. Max.

Cum post instauratas vias

Atque ampliata mercimonia

Carniollæ Ducatum

Majestatis suæ Numine

Præsens beasset

Glorlæ Colossum erexerunt

Venerabundi Proceres

A. MDCCXXVIII.


Auf der andern Seite:


Hic cerne viator

Extremos Ducatus Carnioliæ fines

Ubi post invisos ejus penates

Recedenti Carolo VI. Cæs. Max.

Postremo animos suos substrarunt

Atque Patriam

Cæsareæ Clementlæ consignarunt

Tantæ rei memoriam

Hoc erecto monumento

Æternitati commendarunt

Fidelissimi Status.


An der dritten:


Joan. Casp. Com. a Cobenzl

S. C. M. Supr. Camer. olim Carn. Capit.

Qui vias instaurare cœpit

Quas Wolffg. Weichard Com. a Gallenberg

Supremus Capitaneus consummavit

Orpheus Com. a Strassoldo

Prætor & Locumtenens

Franc. Ant. Com. ab Aursperg

Mareschallus

Ernestus Ferdinandus Com. a Saurau

Deput. Præsid.[1206]

Ant. Joseph Com. ab Aursperg

Georg. Xav. de Marotti Ep. Pet.

Joan. Adam Com. a Rasp

Franc. Jac. a Schmidhoffen.


Die vierte Seite berührt den Hügel und ist nichts daran zu lesen.

Die Landstraßen durch Crain und Steyermark sind ungeachtet der gebirgichten Gegenden in vortrefflichen Stand gesetzt worden. Rand rechts: Wie die Landstraßen verbessert worden. Anfänglich fiel solches Unternehmen dem Lande etwas schwer, weil z. E. ein Cavalier in Istrien seine Leute zween Tage weit schicken mußte, um eines Tages Arbeit zu verrichten, wo er nicht solche Arbeit eines einzelnen Mannes mit vier guten Groschen abkaufen wollte. Nachdem es aber einmal überstanden, so ist es eine nicht genug zu preisende Sache, welche Fremden und Einheimischen zu gute kömmt. Bey Verfertigung solcher Wege werden erstlich allerley große und kleine Steine untereinander in den Grund geschmissen, um die benöthigte Höhe zu bekommen. Beyde Seiten werden mit großen Steinen als einer festen Mauer ausgesetzet, in die Mitte eine Menge Kiesel- oder Feuersteine geführet, mit Hämmern klein geschlagen und die Fläche eben gemacht. Dann schüttet man wenigstens einer Hand hoch Sand, der mit etwas Leimen oder Letten vermischet ist, darauf; und auf solche Art wird endlich die Straße so fest und eben, als eine harte Scheuertenne seyn mag. An Aufsicht fehlet es auch nicht, sondern hie und da finden sich am Wege Wohnungen für Leute, die besoldet sind, um auf die Erhaltung und Ausbesserung der Straßen ein wachsames Auge zu haben.

Cilley ist ein schlechter Ort, liegt aber in einer angenehmen Gegend über dem Flusse Saan. Rand rechts: Cilley.

Vor Mahrburg kömmt man über den Fluß Draw, dessen Namen die Einwohner Drag aussprechen. Rand rechts: Fluß Draw. Abergläubische Anmerkung von seinen Fischen. Der Strom ist nicht sonderlich fischreich; man machet aber eine Vorbedeutung daraus, wenn sich viele Karpen, so aus der Teisse heraufsteigen und durch ihre weiße Farbe von andern unterschieden sind, darinnen finden. Man will sowohl aus alten Exempeln, als noch in den Jahren 1715 und 1716 bemerket haben, daß nach solchen Gasten in dem Wasser der Türkenkrieg zu folgen pflege, wovon ich aber den Zusammenhang nicht begreife.

Ehrnhausen ist eine Post von Mahrburg. Rand rechts: Ehrnhausen. Ehe man hinein kömmt, hat man von der Höhe eine angenehme Aussicht.

Gleich hinter Ehrnhausen passiret man den Fluß Muehr, und nach einer Stunde repassirt man denselben. Rand rechts: Fluß Muehr. Fehler der meisten Lande karten. Nach dieser Anmerkung sind etliche Landkarten zu verbessern, unter welchen ich übrigens die Seuterische von Steyermark accurat genug gefunden habe.

Die sclavonische Sprache dauret unter dem gemeinen Volke bis auf etliche Meilen vor Gräz, doch nimmt sie von den cilleyischen Gränzen um ein merkliches ab. Rand rechts: Wie mancherley Sprachen man hier rede? Leute, die nur ein wenig über den gemeinen Stand sind, sprechen sclavonisch, deutsch und italienisch; die Vornehmen besitzen über dieses die französische Sprache. Ich habe mich in Piemont verwundert, daß manche Leute vom gemeinem Volke mit der französischen, italienischen und piemontesischen Sprache zurechte kommen konnten; allein diese drey Mundarten haben mehrere Gemeinschaft mit einander und sind also leichter zu behalten, als die ganz verschiedenen drey Sprachen, deren sich viele Leute in hiesigen Gegenden zu gebrauchen wissen.

Gräz, die Hauptstadt vom Herzogthume Steyermark, hat schöne Häuser und Gassen. Rand rechts: Gräz. Das Schloß liegt auf einem hohen Berge, und hat einen Brunnen, der so tief als die[1207] Muehre ist. Die Bequemlichkeit, alles mit leichter Mühe auf dem Flusse nach Ungarn abzuführen, machet, daß hier starke Magazine und ein gutes Arsenal unterhalten werden.

Auf dem Markte steht eine schöne Dreyfaltigkeitseule mit guter Marmorarbeit. Die Burg ist meist verfallen, und hat man vor zweyen Jahren nur etliche Zimmer darinnen für den Kaiser repariret. Die Jesuiter haben die dabey befindliche Hofkirche, und eine besonders erbauete Kapelle, die wegen ihrer Architectur und Bildhauerarbeit sehenswürdig ist. Rand links: Mausoleum Ferdinands des zweyten. Ueber dem Eingange dieser Kapelle liest man:


Cæsareum Mausoleum

Divi Ferdinandi II. Rom. Imperatoris

Sanctæ Catharinæ V. & M. sacrum


Innen über der Thüre stehen die Verse:


Quæ fore prædixit fido Stredonius ore

Facta Leopoldi Cæsaris acta vides.


An der Decke ist das Leben des Kaiser Leopolds in vielerley emblematischen Gemälden vorgestellt. An einem andern Platze liest man:


FerDInanDVs sVa benIgnItate ereXIt

LeopoLDVs gLorIose ornaVIt.


Auf dem Thurme dieses Mausolei ist ein mit vielen mathematischen Instrumenten versehenes Observatorium. Unten in dem Gewölbe, so als eine runde Kapelle gebauet ist, findet sich des Kaiser Ferdinands des zweyten Sarg in die steinerne Wand gemauert und dabey die Inscription:


Divus Ferdinandus II. Rom. Imp.

Vitæ & armorum sanctitate clarus

IX. Jul. A. C MDLXXVIII.

Græcii mortalem vitam auspicatus

Finiit Viennæ

Exuvias suas hic locavit

in Patria mortali

Postquam ad immortalem transiit,

XV. Febr. A. Christi MDCXXXVII.


besser unten:


Semen ejus hæreditabit terram.

Ps. XXIV.
[1208]

In dieser Kapelle liegen auch mit Grabschriften Johannes Carolus filius II, so im Jahre 1619 gar jung gestorben; desgleichen Maria Anna Bavariæ Ducissa, Ferdinandi II. Conjux, welche im Jahre 1616 verschieden ist.

In der Bibliothek des Jesuitercollegii wird das Manuscript einer hochdeutschen Uebersetzung der Bibel gezeigt. Rand rechts: Jesuiterbibliothek. Aus dem Beschlusse sieht man, daß es geschrieben und geendet worden von Erasm. Stratter zu Saltzburg am Freytag vor Sannd Ruerprechts-Tag in Herbst Amo Domini 1469. Rand rechts: Alte deutsche Uebersetzung der Bibel. In diesem Codice findet sich der streitige Text Johannis (c. 5, Epist. 1) von den dreyen Zeugen im Himmel1; in dem sechsten Verse aber heißt es: und der Geist ist der do bezeugt, daß Christus ist dy Warheit. Eine andere gedruckte und hier befindliche Bibel hat itztgemeldte Texte auf gleiche Art. Sie ist sehr sauber zu Nürnberg im Jahre 1483 durch Anthon Koburger in zween Bänden herausgekommen (im Jahre 1518 aber zu Augspurg nachgedruckt), und hat ein Eiferer vornen hinein geschrieben:

Luther ist gebohren worden A. D. 1483. den 10. Nov das ist, am Abend S. Martini des H. Bischofs;

Diese Bibel aber ist eben in bemeldten Jahr 1483. am Montag nachm Sontag Invocavit zu Nürnberg gedruckt worden;

Ist derhalben diese Bibel mehr als ein halbes Jahr vorher als Luther gebohren, gedruckt worden; wie bestehet dann der falsche Ruhm, daß Luther der erst gewest, so die Bibel verteutscht habe;

Ich meines Orts habe noch nie gewußt, daß jemand vorgebe, als sey vor des Lutheri Arbeit keine deutsche Uebersetzung der heil. Schrift in der Welt gewesen, weil, wie bekannnt, dergleichen schon in den Jahren 1467, 1477, 1494 zu Augspurg, und im Jahre 1490 wie auch 1518 zu Nürnberg in den Druck gekommen sind2; ich urtheile aber auch aus dem öffentlichen Drucke der deutschen Bibel, daß man dem gemeinen Volke und den Layen wegen Lesung der heil. Schrift, und zwar in ihrer Muttersprache, damals nichts in den Weg geleget und keine Schwierigkeiten gemacht habe3. Rand rechts: Von den ersten Drucken der deutschen Bibel.

Bey den Dominicanern, wenn man aus der Kirche nach dem Hofplatze und Umgange sich wendet, ist bey einer historischen Unterschrift Catharina de Siena gemalet, wie sie ihr Herz mit dem Herze Christi vertauschet. Rand rechts: Dominicanerkloster. Nicht weit davon rechter Hand ist der Dominicanermönch B. Alanus, von Geburt ein Engländer, zu sehen. Rand rechts: Aergerliche Fabeln von der h. Mariä Umgange mit etlichen Mönchen. Die darunter gesetzte Schrift meldet: wie Maria seine Liebe gegen sie also vergolten, daß sie in Beysein des Sohns Gottes selbst samt vielen Engeln und Auserwehlten sich mit Alano vermählt,[1209] mit ihren Jungfräulichen Munde einen Kuß des ewigen Friedens gegeben, ihn aus ihren keuschesten Brüsten getränket und mit einen Ring zum Zeichen der Vermählung beschenkt. Dieser vorgegebene Stiefvater und Milchbruder des Herrn Christi ist gestorben im Jahre 1475. Ueber die Entblößung der keuschen Brüste in Gegenwart so vieler Zuseher wird sich derjenige nicht verwundern, welcher aus andern Legenden weis, wie sich Maria mit ihren Favoriten und sonderbaren Verehrern bisweilen so gemein gemacht haben soll, daß man solche Fabeln, ohne schamroth zu werden, nicht lesen kann. Nach Alani Berichte, ist Maria auch zum heil. Dominicus, dem Patriarchen seines Ordens gekommen, und zwar in Begleitung dreyer Staatsdamen, deren jede funfzig Engel in Gestalt von so vielen Jungfrauen hinter sich hatte. Besagte drey Damen waren die Personen der heil. Dreyfaltigkeit, welche den in Ohnmacht liegenden Dominicus in die Höhe richteten und zur Maria brachten, da dann diese ihn zum Manne annimmt, küsset, ihre Brüste entblößet und ihn säuget. Beym Crasset und Cäsarius findet man mehrere solcher schönen Heirathen4. Allein auch vernünftige Katholiken selbst haben vor solchen Misbräuchen einen Ekel5.

Eine Vierthelstunde von der Stadt in der Ebene liegt ein runder Berg oder Felsen, welchen man mit neun Kapellen besetzt, und zur Andacht von dem Leiden Christi eingerichtet hat. Rand links: Calvarienberg. In einer von solchen Kapellen ist das ganze Crucifix von Perlen zusammen gesetzt; die Bildhauerarbeit aber ist an allen diesen Vorstellungen gar schlecht und theils lächerlich. Außer dem heiligen Grabe, welches nach dem Modell des hierosolymitauischen angelegt seyn soll, ist auch allhier eine heilige Treppe, worauf man alle Freytage, desgleichen am Kreuzerfindungs- und Kreuzerhöhungsfeste vierzig Tage Ablaß verdienen kann.

Noch eine Vierthelstunde weiter hinaus über diesem Calvarienberge, liegt linker Hand des Grafen Adamus Haus und Garten. Rand links: Des Grafen Adamus Garten. Die Einheimischen bewundern im ersten die Gemälde, und im andern die Wasserkünste; wer aber in andern Ländern schöne Palläste und Gärten gesehen, wird hier in beyden nichts sonderliches beobachten.

Zwo Posten von Gräz auf dem Wege nach Wien findet man bey Retelstein rechter Hand über der Muehr eine Höhle, aus welcher vieles Unicornu fossile, oder große Knochen, die den Cansteinischen nicht unähnlich sind, gegraben werden. Rand links: Retelsteinerhöhle. Der Eingang ist hoch im Felsen, und daher zu vermuthen, daß zur Zeit der allgemeinen Sündfluth oder anderer gros, sen Ueberschwemmungen vieles Vieh und Wild, so hernach umkommen müssen, ihre Zuflucht in diese Höhle genommen habe. Die Einwohner des Landes nennen diese Gebeine Drachenzähne oder Riesenknochen, und glauben, daß vor der Sündfluth wilde Frauen diese Höhle bewohnet haben. Sie soll sich auf zwo Meilen weit erstrecken.

Prück über der Muehr ist ein artiges Städtchen, das einen schönen Markt und auf selbigem ein der h. Maria zu Ehren aufgerichtetes Denkmaal hat. Rand links: Prück.

Zwischen Merzuschlag und Schadwien kömmt man über das Gebirge Semering, welches sonderlich gegen die österreichische Seite sehr steil ist; man hat aber den üblen Wegen[1210] mit großen Unkosten geholfen, und solche sogar an etlichen Orten mit aufgeführten Mauern und steinernen Wänden brauchbarer gemacht und verwahret. Rand links: Gebirge Semering. Rand rechts: Inscription auf der Gränze zwischen Steyermark und Oesterreich. Oben auf dem Semering, wo sich die Herzogthümer Steyermark und Oesterreich scheiden, ist ein schönes Monument aufgerichtet, auf dessen vier Ecken ein Adler und in der Mitte eine gekrönte Weltkugel zu sehen ist. Auf der Seite der Landstraße liest man:


Carolo VI. Austrio Cæsari Augusto

Quod Philipp. Com. a Sinzendorff supremi ab intim. aulæ cancellis

Ministri indefessa directionis vigilantia

Sub amborum per Styriam provinciæ Prætorum

Ernesti Comitis ab Herberstein festina executionis industria

Sigismundi Com. a Wagensperg æmula operis perfectione

Lapideum averruncato commercio aditum ad maris Adriatici littora

Ære publico in delicias usque apernerit

Interioris Austriæ Status

Gratum felicis obsequii monumentum in apice montis posuerunt

Viatore de effossa prisci itineris sævitia continuum Jo acclamante

Indulgentissimi restauratoris fama eo longinquius resonaret.


Diese Inscription ist sehr gezwungen und schlecht gerathen; ich gebe solche aber, wie ich sie gefunden. Vor der letzten Zeile wird vermuthlich ut eingerücket werden müssen.

Wer vorsichtig handeln und manchem Verdrusse, den man von den Zollbedienten zu Wien erdulden muß, vorbauen will, läßt zu Schadewien seine Bagage visitiren, und sich desfalls ein schriftliches Zeugniß geben. Rand rechts: Vorsicht wegen der Zölle.

Neustadt ist ein angenehmer und wohl gebauter Ort. Rand rechts: Neustadt. In dem Stadtgraben schwimmt ein Fisch, Hauße genannt, der über hundert Pfunde schwer ist, schon lange Jahre herum. Der itzige Bischof von Neustadt ist ein Graf von Manderscheid-Blankenheim, ein Herr von vierzig Jahren, aber kränklicher Leibesconstitution. Rand rechts: Von des itzigen Bischofs delicater Tafel. Er hat ein Benesicium zu Straßburg, und ist itzo Bischof von Palermo worden, welche Würde jährlich sechszigtausend Gulden rheinisch einträgt6. Seine Tafel wird für eine von den delicatesten gehalten, und setzt er öfters seinen Gästen Hechte vor, so mit Forellen groß gefüttert worden sind. Diejenigen, welche von diesem raren Gerichte gegessen, versichern, daß es vortrefflich sey, und solche Hechte sowohl an der Härte als an der Weiße ihres Fleisches die andern weit übertreffen.

Bey der Domkirche zu Neustadt an einer besondern Kapelle liest man in einem Winkel, der mit einem hölzernen Geländer eingeschlossen ist: Rand rechts: Merkwürdiges Grab der Grafen von Serini und Frangipani.


Hoc in tumulo

jacent

Comes Petrus Zrinius

Banus Croatiæ[1211]

&

Marchio Franciscus Frangepan

Ultimus familiæ

Qui quia

Cæcus cœcum duxit

Ambo in hanc foveam ceciderunt


Unter diesen Worten ist ein in Stein gehauenes Schwert zu sehen, auf welchem über zweyen kreuzweise gelegten Knochen zween Todtenköpfe abgebildet sind, mit den darunter gesetzten Worten:


Discite mortales & casu discite nostro

Observare fidem Regibus atque Deo

Anno Domini MDCLXXI.

die XXX. April. hora 9.

Ambitionis meta est tumba.


Man muß gestehen, daß diese angeführten Inscriptionen wohl und moderat eingerichtet sind. Wie die zween Grafen Nadasti und Tettenbach in diese Händel verwickelt gewesen, ist aus der Historie bekannt. Jener starb zu Wien, dieser aber zu Gräz unter des Scharfrichters Händen. Nadasti, welcher der schuldigste schien, wurde unter allen vier Rädelsführern allein glücklich gerichtet. Rand links: Schwert, womit der Graf Nadasti enthauptet worden. Der niedrige Stuhl, worauf er bey der Vollstreckung seines Urtheils gesessen, wie auch das Schwert, womit er hingerichtet worden, werden in dem Zeughause zu Wien gezeiget, und hat er sich ausgebethen, daß nach ihm niemand mehr mit besagtem Schwerte möchte enthauptet werden.

Neustadt hat breite ebene Straßen, und schöne Plätze, die mit Ehrenseulen für die heil. Maria ausgezieret sind; es mangeln ihr aber genugsame Einwohner. Rand links: Schönheit der Stade. Ueber dem Wienerthore liest man innen gegen die Stadt zu den Vers:


HæC noVa CæsareIs Vrbs tVta seDebIt In VMbrIs.


Nicht weit von Neustadt wird eine seine und, wenn sie zubereitet und gebrannt worden, durchsichtige Erde gegraben, woraus sehr gutes Porzellan gemacht wird. Rand links: Porzellanfabrike.

Zu Draskirchen und Laxemburg findet man schöne Monumente, die zu Ehren der heil. Maria aufgerichtet worden sind. Rand links: Draskirchen.

Laxemburg hat ehemals den Namen Lachsendorf geführet, und dienet insgemein dem kaiserlichen Hofe zur Frühlingswohnung. Rand links: Laxemburg. Die umliegende weite Ebene giebt sehr gute Gelegenheit zur Reyherbalize, womit sich der Kaiser öfters zu belustigen pflegt. Das Schloß ist weder seines Gebäudes noch seiner Meublen wegen sehenswürdig. Die große und dritthalb Ellen lange Ribbe eines Riesen, so daselbst gezeiget wird, ist nichts anders als ein Stück aus dem Kopfe eines großen Fisches.

Von Neustadt bis nahe vor Laxemburg ist eine große Ebene, worauf aber wenig oder nichts wächst, und muß ich gestehen, daß ich mir die ganze Steyermark und den daran stossenden Theil von Oesterreich viel schöner und fruchtbarer eingebildet hatte, als ich sie in der That gefunden habe. Rand links: Beschaffenheit des Landes. Von Laxemburg aber bis Wien findet man ein schönes fettes Land und einen angenehmen Weg in Alleen über den Wienerberg, der von keiner sonderlichen Höhe ist, und eine gute Aussicht nach Wien giebt. George Matthäus Vischer, ein Tiroler und Prediger des in Ober Oesterreich gelegenen Ortes Leonstain, hat im Jahre 1669 zu[1212] Augspurg, mit Hülfe des Kupferstechers Melchior Kussel, eine geographische Karte von Ober-Oesterreich in zwölf Bogen herausgegeben, welche sehr wohl ins Auge fällt. Rand rechts: Landkarte von Oesterreich. Nieder-Oesterreich ist im Jahre 1670 von beyden itztgemeldten Männern in sechszehn Stücken herausgegeben worden, und verdienet gleiches Lob. Das Herzogthum Steyermark aber, so gleichfalls vom obgedachten Vischer auf zwölf Bogen gebracht worden, ist nicht so schön gerathen.

Ich bin – – –

Wien, den 20 Jun. 1730.

Fußnoten

1 Die Ursachen sind bekannt genug, warum diese Schriftstelle in so vielen Sammlungen der Schriften der näheren göttlichen Offenbarung nicht angetroffen wird. In Wahrheit! die Feinde unsers allerheiligsten Glaubens können mit ihren losen Spöttereyen wenig gewinnen, weil nicht nur der Zusammenhang den streitigen Spruch nothwendig erfodert, sondern auch Tertullianus imzweyten, und Ciprianus im dritten Jahrhunderte sich ausdrücklich auf denselben berufen. Manlest Frid. KETTNER. histor. dicti 1 Joh. V, 7. Leipzig, 1713,4.


2 Allem Ansehen nach hat die deutsche Uebersetzung der Bibel vom Jahre 1467 das größeste Alterthum vor sich, und diejenigen scheinen zu irren, welche die ersten deutschen gedruckten Bibeln in den Jahren 1447 und 1449 wollen gefunden haben. Die nächstfolgenden sind in den Jahren 1477, 1483, 1487, 1490, 1494, 1518 aus der Presse gehoben worden. Le Long, Simonis, Buddeus, Reimmann, Hagemann, Joh. Fried. Mayer, Joh. Melchior Kraft, das sind die verdienten Wänner, denen wir gesammlete Nachrichten von den ältesten Bibelübersetzungen zu danken haben. Die neueste hieher gehörige Schrift, welche die Arbeit der vorigen ergänzen soll. ist des Herrn Predigers Knoch historisch critische Nachricht von der ansehnlichen Bibelsammlung, welche sich zu Braunschweig in der hochfürstlichen Grauenhofs Bibliothek befindet, Hannover, 1749,8.


3 Das mehr als antichristische Verboth, die Bibel zu lesen, hat die Nothwendigkeit der Reformation gerechtfertiget. Schon im siebenten Jahrhunderte wurde das Lesen der Schriften des neuen Bundes und die Uebersetzung in fremde Sprachen untersaget, unter dem Vorwande, die Schrift möchte sonst vieles von ihrem Nachdrucke verliehren. Im zwölften Jahrhunderte wurde dieses Verboth erneuret, weil man unnöthiger Weise besorgte, daß Leute von schlechten Begriffen auf irrige Meynungen gerathen könnten. Niemand aber hat strenger als Pabst Clemens der achte verfahren. In Schottland beförderte der Regent Hamilton und der Kardinal Betonius eine so große Unwissenheit, daß die Clerisey im Ernste behauptete, Luther sev der Verfasser der Bibel. BVCHANAN.hist. Scot. l. 15, p. 518.


4 Die heiligsten Wahrheiten der christlichen Religion sind viel zu erhaben, als daß sie sich durch Liebesgeschichte beflecken ließen. Den Römern hält man es als eine Schwachheit zu gute, und man entschuldiget die alten Deutschen, daß sie ihren Gottheiten keusche Liebeswerke angedichtet haben. Man lese BARTHO LIN. antiqu. Dan. l. II, c. 10.


5 Just. PERTVCH. Chron. Port. lib. I, c. 4, p. 292 meldet, daß ehemals im Kloster Pforte bey Naumburg ein Gemälde ausgestellet gewesen, so einen blinden Abt vorstellet, wie derselbe vor der heiligen Jungfrauen geknieet und durch die Milch, welche sie aus ihrer Brust auf seine Augen gespritzet, zu seinem vorigen Gesichte wieder gelanget seyn soll. Von dieser sonderbaren Cur schreibt ein Poet:


Exhibet effigiem talem tibi Porta, monentem

Qui tuus in monachos, Sancta Maria, favor.

Scilicet ex mammis expresso lacte rigabas

Lascivi monachi lumina cœca tuis.

Quid? gerræ Siculæ, græcamina, fabula, nugæ,

Vana superstitio sunt tua, rase pater.


6 Er ist nicht zum wirklichen Besitze derselben gekommen, sondern hat dafür das Erzbisthum Prag erhalten.


Quelle:
Johann Georg Keyßler. Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen. Theil 2. Hannover 1751, S. 1213.
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Die Reise nach Braunschweig

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Eine Reisegruppe von vier sehr unterschiedlichen Charakteren auf dem Wege nach Braunschweig, wo der Luftschiffer Blanchard einen spektakulären Ballonflug vorführen wird. Dem schwatzhaften Pfarrer, dem trotteligen Förster, dem zahlenverliebten Amtmann und dessen langsamen Sohn widerfahren allerlei Missgeschicke, die dieser »comische Roman« facettenreich nachzeichnet.

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Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.

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