Geleitwort

Die vorliegende Mozart-Veröffentlichung verdankt ihre Möglichkeit einerseits der überaus gütigen Vermittelung des Herrn Rudolf v. Lewicki in Wien-Salzburg, des bekannten Herausgebers der Mozarteums-Mitteilungen, andrerseits der auch in so schweren Zeiten nicht rastenden Unternehmungsfreudigkeit des Verlegers, des Herrn Oscar Laube in Dresden. Der Mozartfreund weiß, wie schwierig es dem Mozartforscher noch vor wenigen Jahren war, an die reichen, vielfach noch ungedruckten Schätze des Salzburger Mozarteums zu dringen. Ich erinnere nur an die 1912 noch berechtigten Klagen des Herrn v. Saint-Foix und seines inzwischen verstorbenen Mitarbeiters.

Leopold Mozarts »Reise-Aufzeichnungen« sind in der Mozartliteratur häufig erwähnt. Geringe Teile daraus haben D.F. Scheurleer (mit Erläuterungen in holländischer Sprache) in seinen beiden Büchern über das Musikleben in Holland und Louis Schneider (mit einigen Worten in französischer Sprache) im »Gaulois« vom 27. August 1913 veröffentlicht. C.F. Pohl, der 1867 über »Mozart in London« ein kleines Buch herausgegeben hat, kannte die Aufzeichnungen Vater Mozarts nicht. Einzelnes aus ihnen findet man auch bereits in meinem »Mozart« (1913, im Insel-Verlag; erweiterte Neuausgabe 1920).

Die hier zum ersten Male als Ganzes gedruckten Aufzeichnungen sind – neben den Briefen Mozarts und der Seinen – das wichtigste Dokument zur Lebensbeschreibung Mozarts für die Jahre 1763–1771. Der Vollständigkeit wegen füge ich die Itinerarien für die gesamte Reisezeit von 1762–1773 hinzu, zusammengestellt nach den anderweitigen bekannten Quellen.

Jeden Hinweis auf Lücken im Kommentar usw. werde ich im Interesse der Mozartforschung mit Freuden entgegennehmen.


Dresden. Kaitzer Str. 42.

den 14. November 1919.

Dr. Arthur Schurig

Quelle:
Leopold Mozart: Reiseaufzeichnungen 1763–1771. Dresden 1920, S. 7.
Lizenz:
Kategorien: