§. 4.

[195] Die zwote Art der langen Vorschläge, die man die längern Vorschläge nennen mag, findet man erstlich bey punctierten Noten; zweytens, bey halben Noten, wenn sie im 34 Tacte gleich Anfangs stehen, oder wenn im Zweyviertheil oder Vierviertheiltacte nur eine oder höchstens zwo vorkommen, davon eine mit dem Vorschlage bemerket ist. In diesen Fällen wird der Vorschlag länger gehalten. Bey den punctierten Noten hält man den Vorschlag so lang, als die Zeit der Note austrägt; anstatt des Puncts hingegen nimmt man erst den Ton der Rote, doch so, als wenn ein Punct dabey stünde: denn man erhebt den Bogen, und spielt die letzte Note so spät, daß durch eine geschwinde Abänderung des Strichs die darauf kommende Note gleich daran gehöret wird. Z.E.


So wird es geschrieben.

4.

[195] Es wird also geschrieben.


4.

Wenn man aber eine halbe Note, bey den oben angemerkten zweenen Zufällen, mit dem Vorschlage abspielen will; so bekömmt der Vorschlag drey Theile der halben Note, und bey dem vierten Theile nimmt man erst den Ton der halben Note. Z.E.


4.

So schreibt mans.


4.

Wird also gespielt.

Quelle:
Leopold Mozart: Versuch einer gründlichen Violinschule. Wien (1922), S. 195-196.
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