54. Mozarteum. Nachschrift.

[36] München 30. Dez. 1774.

Ich bitte meine Empfehlung an die Roxelana und sie wird heute Abend mit dem Sultan den Thee nehmen. An die Jungfrau Mizerl bitte Alles Erdenkliche, sie soll an meiner Liebe nicht zweifeln, sie ist mir beständig in ihrer reizenden negligée vor Augen. Ich hab viele hübsche Mädl hier gesehen, aber eine solche Schönheit habe ich nicht gefunden. Meine Schwester soll nicht vergessen die variationes über den [36] Menuet d'exaudé von Ekart und die Variationen über den Menuett von Fischer mitzunehmen. Gestern war ich in der Komödie: nämlich in der Mode nach der Haushaltung. Sie haben es recht gut gemacht. Meine Empfehlung an alle guten Freunde und Freundinen. Ich hoffe, Du wirst – – – lebe wohl! – – Ich sehe Dich bald in München zu hoffen. Von der Frau von Durst habe ich ein Compliment auszurichten. Ist es wahr, daß der Hagenauer zu Wien Professor der Bildhauerey worden? Der Mama küsse ich die Hände, und damit hat es heute ein Ende. Halte Dich recht warm auf der Reise, ich bitte Dich, sonst kannst Du Deine vierzehn Täge zu Haus sitzen und hinter dem Ofen schwitzen, wer wird Dich dann beschützen? Ich will mich nicht erhitzen, jetzt fangt es an zu blitzen. Ich bin allezeit u.s.w.

Quelle:
Mozarts Briefe. Nach den Originalen herausgegeben von Ludwig Nohl. Salzburg 1865, S. 36-37.
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