Vorwort zur zweiten Auflage.

Wenn beim Erscheinen dieses Buches im Jahre 1863 nicht in hergebrachter Weise Auskunft über Absicht und Charakter desselben gegeben ward, so geschah dies einzig in der Gewißheit, daß was bei mir selbst aus klarer Anschauung der Sache hervorgegangen war, auch von anderen so aufgenommen sein werde.

Ich hatte mir vorgesetzt ein künstlerisches Bild dieses Mozart aufzustellen, so wie es bisher nirgend versucht und noch weniger gegeben war, am wenigsten aber mit einer Arbeit hatte erreicht werden können, welche wie die bekannte Biographie von O. Jahn rein aus kunsthistorischen Beweggründen unternommen und in wissenschaftlicher Form ausgeführt ward. Hier erschien allerdings das Material reichlich zu Tage gefördert und fleißig durchgearbeitet. Allein die lebendige Persönlichkeit und eigene Erscheinung des Meisters konnte nur stückweise und mehr zufällig hervortreten. Denn die freie und lebensgleiche Gestaltung des Stoffes, so wie sie einzig die bestimmte künstlerische Absicht hervorzubringen vermag, ist hier, wenn sie überhaupt mit im Zweck der Sache lag, keinenfalls zur Verwirklichung gelangt. Durchweg herrscht vielmehr, wie dies eben in der Natur der wissenschaftlichen Arbeit begründet ist, das Material, d.h. die mit Fleiß erforschte und sicher begründete sachliche Richtigkeit vor, nirgend aber erscheint deutlich und unmittelbar vor unseren Sinnen jenes gestaltet lebendige und völlig frei Dahinwandelnde, das uns wie der vom Zwang der Materie zu Freiheit und Selbstsein erlöste Mensch anmutet und das eben einzig die Kunst herzustellen vermag. Wer irgend noch Zweifel über diesen rein stofflich mitteilenden Wert und Charakter des Jahnschen Buches haben konnte, dem mußten sie durch die gekürzte[5] neue Ausgabe völlig getilgt werden, da dieselbe eben bei solcher Zusammendrängung des Stoffes selbst nur noch deutlicher den Grundmangel an freier Gestaltung, ja den Abgang einer jeden Absicht und Befähigung erkennen ließ, hier aus eigener Seele neu zu gebären und zu gestalten.

Das lebhafte Gefühl dieses Mangels an einem sonst so wertvollen und mit Recht freudig begrüßten Werke war es denn auch, was mich, als ich nach einer italienischen Reise und der jahrelangen fast ausschließlichen Beschäftigung mit der bildenden Kunst aufs neue zur Musik zurückkehrte, um mich fortan ihrer Geschichte und Wissenschaft völlig zu widmen, sogleich bei der ersten Bekanntschaft mit dem Werke ergriff und je länger je mehr antrieb, einmal selbst zu versuchen: ob denn nicht aus diesem überreichen und wohlzubereiteten Material mit freischaffender Hand auch das volle Bild des Menschen und Künstlers, von dem hier die charakteristischen Züge oft so überraschend kenntlich hervorschauten, sicher und wahr sich hervorarbeiten lasse. Gerade die Erregung des ganzen Menschen, die ich wie gewiß mancher vor mir durch diese erstmalige zuverlässige und ausgiebige Kunde von Mozarts Leben und Schaffen erfuhr, war es, was mir durch Jahre nicht Ruhe ließ und mich unausgesetzt in der inneren Beschäftigung mit dem Gegenstande erhielt, bis endlich wie von selbst der Entschluß hervorsprang, den versuch einer solchen frei künstlerischen und sozusagen rein menschlichen Gestaltung desselben zu wagen.

Und es gehörte ein gewisser Mut dazu und sogar eine Selbstüberwindung. Denn für einen angehenden Jünger dieser Wissenschaft selbst, der seine Existenz auf ein solches neues Fach gestellt, war es nicht unbedenklich von vornherein so den ganzen wissenschaftlichen Ruf aufs Spiel zu setzen und scheinbar zu debutieren – denn die kleineren Werke »Der Geist der Tonkunst« und »Die Zauberflöte« konnten doch nur als Studien und Vorarbeiten zu solch einem größeren Wurfe gelten, – zu debutieren mit dem Auszug von Forschungen eines anderen, also einem völligen Plagiat. Allein eben die stets bestimmter hervortretende Erkenntnis, daß hier ein künstlerisches Bild, sozusagen eine Statue Mozarts, gar nicht beabsichtigt oder doch gewiß nicht geschaffen worden, und das ebenso stets deutlicher aufsteigende Bewußtsein, daß wie mir persönlich die Natur den verstehenden[6] Sinn für die Kunst nicht versagt habe, so auch eine zureichende Gestaltungsfähigkeit in mir leben müsse, nun solch ein Bild aus dem bloßen dunklen Stoff ans Licht hervorzurufen, ließen mich schließlich jede Scheu vor irriger Auslegung und absichtlichem Mißurteil überwinden und frischgemut den Gegenstand anpacken, der dann teils durch eigene glückliche Neufunde, teils aber durch unmittelbare Anschauung namentlich in der Heimat und Wirkensstätte des Künstlers selbst, in Salzburg und Wien, während der Arbeit mehr und mehr eigenes Leben entwickelte und persönliches Gesicht gewann.

So trat ich, meiner berechtigten Absicht mir bewußt und darum auch einen Titel des Werkes zulassend, wie ihn sonst nur Denkmäler zu tragen pflegen, ohne viel verständigende oder gar rechtfertigende Worte vor die Öffentlichkeit d.h. vor denjenigen Teil derselben hin, den ich mir aus meiner eigenen Anschauung heraus als den Betrachter eines solchen nicht wissenschaftlichen Bildes gedacht hatte, – vor diejenigen, die mit natürlich frischen Sinnen in der Kunst die unmittelbare Aeußerung und schönste Blüte unseres Daseins erfassen und daher auch, zumal wenn von einem Künstler die Rede ist, vor allem die lebendig warme Empfindung seiner selbst, sozusagen seine unmittelbare Gegenwart genießen und ihn nach seiner ganzen Art und Erscheinung persönlich vor den Augen dahinwandeln sehen wollen. Und wer wohl drängte zu einer solchen künstlerischen Darstellung und lebensartigen Gestaltung seines Wesens in höherem Maße als eben Mozart, der so sehr selbst der Typus eines wahren Künstlers ist, weil er eben so recht und ganz das Bild eines wahren und ganzen Menschen war!

Diese Aufgabe, deren Bedeutung und Berechtigung wohl niemand weiter zu bestreiten geneigt ist, ich hatte sie mir gestellt und habe sie ausgeführt. Wie weit sie gelungen, darüber habe nicht ich die Entscheidung. Nur versteht sich von selbst, daß sie eine völlig neue und eigene Anordnung des Stoffes erforderte. Es wirkt in jedem menschlichen Lebenslauf ein bestimmtes Gesetz, das wie seinen Anfang und sein Ende, so auch seine wechselnden Hebungen und Senkungen regelt und das Ganze, scheinbar so willkürlich und schwankend, als ein sicher Notwendiges und Gesetzmäßiges darstellt, das jede Willkür ausschließt. Diesen natürlichen Rhythmus eines Lebensganges muß auch die Darstellung[7] desselben haben, wenn sie irgend einen lebensartigen Eindruck machen und die Vorstellung einer natürlichen und menschengestaltigen Art und Bewegung hervorrufen will. Die organischen Knoten- und Wendepunkte eines Menschenlebens müssen auch Norm und Vorbild der Gliederung des Stoffes für den Biographen sein, und hierin glaube ich bei der Ausführung meiner Arbeit, deren Anlage mir übrigens sogleich mein natürliches Gefühl eingab, durch das Bewußtsein meines eigentlichen Ziels wesentlich unterstützt worden zu sein. Wohl mag das eine oder andere im Stoffe selbst stecken geblieben sein, das der völlig unbeschränkten wirklichen Dichterhand hervorzuarbeiten vergönnt gewesen sein dürfte, und Mozarts eigene Art, sein hohes Künstlertum drängt uns ja einen erhöhten Maßstab der Beurteilung in die Hand. Doch hatte ich die Genugtuung, daß das Buch, das darauf berechnet war, so recht ein allverständliches Lebensbild des geliebten Meisters zu werden, sich auch bald im Inland wie im Ausland gute Freunde erwarb und namentlich eben unter denen, die mit unbefangenem Sinn die Kunst als einen edelsten Preis unseres Mühens, als eine schöne Feier des Lebens selbst betrachten und daher auch bei einem solchen wirklich großen Künstler, dessen Schaffen wie alles wahrhafte Werden dem äußeren Verstande ja stets ein Wunder und Rätsel bleiben muß, wenigstens den Menschen recht erkennen und so dem Geheimnis seines überragenden Geistes und beseligenden Könnens doch einigermaßen nahetreten wollen. Zumal die Künstler selbst, Maler wie Dichter und Musiker, haben mir die unzweideutigsten Beweise davon gegeben, daß ich das Rechte gewollt. Und das Gleiche tat, freilich halb unbewußt, aber in um so erfreuenderen Zügen, hin und wieder unsere literarische Kritik.

Umsomehr unbefangen darf das kleine Buch jetzt, wo es seit längerer Zeit vergriffen ist, in einer im einzelnen mannigfach veränderten neuen Auflage vor diejenigen treten, denen es gewidmet ist. Und daß dabei der ursprünglich beabsichtigte Titel »Mozarts Leben« eintritt, versteht sich von selbst, da der unbestimmtere Titel »Mozart« damals vor allem deshalb gewählt ward, weil es das erste Stück einer Unternehmung bilden sollte, die der Lebensbeschreibung unserer großen Meister überhaupt galt. Wobei denn zugleich bemerkt sei, daß das zweite Stück »Beethovens Leben« sein sollte, das jedoch bei der Vornahme[8] selbst zu einer ganz anderen und streng wissenschaftlichen Aufgabe sich gestaltete, mit der durch mehr als dreizehnjährige ernste eigene Forschung zugleich auch gesühnt erscheinen mag, was nach Anschauung der Fachleute mit diesem Mozarts Leben denn doch am Ende am Fach gesündigt worden war. Der dritte Band dieses Werkes aber, »Beethovens letzte zwölf Jahre« liegt ebenfalls im Druck vollendet vor, und es ist also jetzt zugleich der Zeitpunkt gekommen, neben dieses Standbild des großen Mozart auch das des großen Beethoven zu setzen. –

Noch ist hier wohl auch darüber ein Wort erforderlich, wie sich dem Verfasser selbst, dem seit jener Zeit eine erwünschte Fülle von neuen Anschauungen das Bereich des Lebens wie der Kunst um ein gutes Stück weiter gesteckt haben und der längst deutlich erkannt, daß wir in einer größeren Erfüllung jener großen Verheißungen stehen, das Bild unseres Meisters heute darstellt. Und wie könnte es da anders sein, als daß die tiefwarme Empfindung, die uns das herrliche Menschenwesen dieses einzigen Mannes einflößt, und die hohe Wonne, die uns sein unvergleichliches Künstlertum gewährt, stets mehr wachsen, je mehr sich die innere Entwickelung unserer Kunst und unseres Lebens dem Blick erschließt?

Damals freilich, nach dem anhaltenden Verkehr mit dem keuschen und kräftigen Schaffen der Antike und der Renaissance wollte mir das sentimental verweichlichte und süßlich gezierte Treiben, das seit des großen Beethoven Tode in Konzertsaal, Haus und Kirche hereingebrochen, in einem geradezu unleidlichen Achte erscheinen. Ja das noch weit undeutschere und jeder wahren Empfindung hohnsprechende Wesen, das seit C.M. von Webers Tode von unserer Opernbühne Besitz genommen und dieselbe zu einem frivolen Durcheinander von fremder und heimischer Nachbildung des hundertfach Dagewesenen gemacht, mußte mir einen förmlichen Schrecken erzeugen, so daß es nur ein ganz unmittelbar inneres Bedürfen war, was mich zum genaueren Anschauen eines solchen echten Menschen- und Künstlerbildes wie Mozart trieb, an dem wir in jeder Weise neue Nahrung und Stärkung gewinnen können. Allein auch heute, wo wir mit Recht uns sagen dürfen, daß von den Idealen, die diese schöne erste Zeit unserer klassischen Produktion aufgestellt, in der Tat das Höchste und Herrlichste wirklich zu werden begonnen hat[9] und ein Kunstschaffen vor uns steht, das in wahrhaft erhabener Weise die Gesamtheit unserer Anschauungen umfaßt, – gerade heute ist erst recht darauf hinzuweisen, welche hohe Bedeutung für dieses Schaffen eine Erscheinung wie Mozart und zwar nach ihrer menschlichen wie nach ihrer künstlerischen Seite hat. Ja, es liegt in diesem inneren Zusammenhang und dem stets ruhigen Fortbauen auf einem solchen sicheren Boden der einfach ewigen Natur und Art unserer individuellsten Existenz vielleicht die Gewähr für die Lösung der letzten und höchsten Aufgaben unserer Nation in der menschlichen Gesamtentwicklung.

Freilich wie anmutend die Gestalten sind, die echt menschlicher Regung voll uns gleich den klassischen Dichtern auch Mozarts liebliche Tonlinien fest in die Seele prägen, – es sind doch erst die allgemeinsten Grundlagen unserer inneren Existenz, die hier gelegt wurden, es sind nur die zart umrissenen Schatten von den Geistesgewalten, die unser modernes Dasein und vor allem unsere nationale Existenz durchwogen. Noch fehlt die volle Ausprägung und scharfe Individualisierung jener tiefsten und eigensten Grundgewalten, die unsere Gegenwart neu gestalten wollen, und erst heute stehen wir vor den Bildern der Kunst, die wie einst in der schönen Griechenzeit mit energischem Griffel und in sicherer Kenntlichkeit die besondere Physiognomie unseres Daseins zeichnen und als neue Ideale, als Vorbilder jeglichen höheren Bestrebens den kommenden Geschlechtern überliefern.

Allein wie auch unser Dasein gestützt auf frühere oder spätere Jahrhunderte an Gehalt und Kraft, an Würde und jedem Hochbesitz gewonnen haben mag und wie sehr unsere Kunst stets reiner die Quellen des Reinmenschlichen aufgedeckt und von daher den Impuls eines edelsten Schaffens genommen hat, – stets wird uns dieser Mozart ein kräftig belebendes Beispiel davon sein, daß eben alle Kunst einzig dem wahren Menschentum entspringt und der Mensch zu seinem Wesen, zu der Fülle seiner Existenz nur dadurch gelangt, daß er rückhaltlos dem lebendigen Leben sich erschließt, sowie es in seinem unwillkürlichen Bewegen ihm sprudelnd entgegenquillt und ihm die herrlichsten Gestaltungen und wohl gar Ideale der Menschheit in keimvollen Bildungen darreicht. Denn wie wir erst am lebendig warmen Menschenherzen den eigenen Puls lebendig schlagen fühlen, so bieten jede Epoche und jedes Volk ihren Künstlern[10] einzig wahr und rein jene allverständliche und wahren Gehaltes volle Vorstellung des ewig Ewigen, aus der dann sie selbst jene Idealgebilde herzustellen haben, die den Stempel dieses Höheren an sich tragen und einen Teil seiner Wirkung und Unvergänglichkeit davon für sich hinwegnehmen.

In diesem Sinn vor allem ist uns auch heute die Künstlererscheinung Mozarts von lebenzeugender Bedeutung. Er traf den allgemeinsamen Gehalt des Daseins eben dadurch, daß er unbefangen offen sich dem Sein und Empfinden seiner Tage hingab. Er vernahm den leisen Wandel des Weltgeistes durch die wechselnden Erscheinungen des Lebens, weil er dem Gang der ihn umspielenden Wirklichkeit und dem Pulse seiner Zeit mit der Seele lauschte. Ja, in einer von fremder Art und Bildung völlig überwucherten Epoche, die kaum noch die Physiognomie des eigenen nationalen Daseins erkennen ließ, wußte er, wie der Dramatiker unserer Tage, Richard Wagner, sagt, »jenen vaterländischen Geist mit seiner Reinheit des Gefühls und seiner Keuschheit der Eingebung als das heilige Erbteil zu betrachten, mit dem der Deutsche, wo er auch sei und in welcher Sprache er sich ausdrücken möge, gewiß ist, die angestammte Größe und Hoheit zu bewahren.« Trotz des welschen Idioms und Formenzwanges, an die er gebunden war, deutete er sich doch auch schon in seinem Figaro und Don Juan als jenen deutschen Meister vor, der in der Zauberflöte seinem Schaffen die herrlichste Krone aufsetzte und der Nation zuerst den Preis aufwies, der ihr auch auf diesem idealsten und umfassendsten Gebiete der Kunst winke, wenn sie bei dem Weg zum Eigenen und Rechten getreu beharre.

Und wir haben ihn gewonnen, diesen Preis einer nationalen Kunst! – Und heute, wo uns dieses »Bayreuth« nah vor der Türe steht, dürfen wir erst recht mit Freude zu den Meistern aufblicken, die die ersten Steine zu diesem monumentalen Geistesbau bewegt haben. Mozart gehört zu ihnen: er redete zuerst in der Musik die Sprache des Herzens und weil dieses Herz selbst rein und edel und schön war, die Sprache der Schönheit. Ihm bleibe unsere Verehrung, unsere Liebe geweiht. Er führt uns zu den Stufen des Tempels, in dem wir unser besseres Teil, unser Unvergängliches wiedergewinnen. Er ist der Genien einer, denen wir uns mit unserem Herzen anvertrauen[11] dürfen. Mit diesem Herzen war es auch, daß ihm dieses Denkmal seines Lebens und Schaffens gesetzt ward. Möge dasselbe denn ebenso aufgenommen werden.

Heidelberg, den 6. Juli 1876.

Der Verfasser.

Quelle:
Ludwig Nohl: Mozarts Leben. Berlin 4[um 1910], S. V5-XII12.
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