42. [Nachschrift zum Brief des Vaters, Mailand, 24. August 1771]

[30] Allerliebste schwester!


wir haben auf der Reise vielle hiz ausgestanden, und der staub hat uns beständig impertinent sechirt, daß wir gewiß ersticket und verschmachtet wären, wen wir nicht gescheider gewesen wären. hier hat es ein ganzes monath durch (sagen die Mayländer) nicht gerenget, heunt hat es angefangen ein wenig zu tröpfeln; ietzt aber scheunt wieder die sonne, und es ist wieder sehr warm. was Du mir versprochen hast (Du weist schon was .... o Du lieb Du!), halte gewis, [30] ich bitte Dich, ich werde Dir gewis verbunden sein. die prinzessin hakke neulich das geschäftige chatherl oder das – – schmeissen. sonst weis ich nichts neues, schreibe Du mir was neues. Meine Complimenten an alle gute freund und freundinen und Meinen handkus an die mama. Jezt blas ich Just vor hitz! Nun reiff ich daß leibel auf. Addio. lebe wohl.

Wolfgang


oben unser ist ein violinist, unter unser auch einer, neben unser ein singmeister der lection gibt, in dem lezten zimmer gegen unser ist ein hautboist. Daß ist lustig zum Componiern! giebt einen viell gedancken.

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 1. München/ Leipzig 1914, S. 30-31.
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