*255. [an L. Hagenauer in Salzburg]

[240] London den 3ten 10ber 1764.


Monsieur!


Mein Schreiben vom 27ten passatj werden Sie erhalten haben, Hier ist der Brief zu den Sonaten.

Wer von diesen Sonaten etwa kaufen wollte, dem mögen Sie das Stück a 45 xr: folglich beyde theile oder alle 4 Sonaten (da jeder theil aus 2 Sonaten bestehet, a 1 fl 30 xr: weggeben, auch besorget zu seyn, daß solches umständlich in die Salzburger Zeitungen gesetzt werde. in paris ist der Preiß von jeder Sonaten theil 4 livres 4 sols, wie es auf dem titl stehet; welches ein großer unterschied von dem Preis a 45 xr: ist: und in frankfurt wird jedes Exemplar a 1 fl 30 xr: Verkauft. Mir ist leid, daß einige fehler in Stechen, und in der Verbesserung, nach geschehener Correctur stehen geblieben. Die frau so es gravierte, und ich, wir waren zu sehr entfernet, und da alles in Eyle geschahe, so hat ich nicht mehr zeit eine an Prob abdruck machen zu lassen. welches verursachte, daß sonderheitlich in œuvre II in dem aller letzten trio 3quinten mit der violin stehen geblieben, die mein Junger Herr gemacht, ich dann corrigirt, und die alteMd: vendomme aber hat stehen lassen. Einestheils ist es eine Probe daß unser wolfgangerl es selbst gemacht hat: welches wie billig vielleicht nicht jeder glauben wird. genug es ist doch also. mein wolfgangerl empfehlt sich ihnen sammtl: und sondl: Hr: Spitzeder, und er soll Sr: Hochf: gnaden die Sonaten produciren und hl: Wenzl dazu das Violin spielen. [...] Den 25tenoctber: am Krönungstag des Königs waren wir von 6 uhr bis 10 uhr beym König und Königinn.

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 4. München/ Leipzig 1914, S. 240-241.
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