297. [an den fürstl. Kammerdiener Sebastian Winter in Donaueschingen]

[294] Salzburg d. 3te April 1784.


Liebster Hr. Winter.


Schreibe in Eyle und schicke die 4 Concerte, die wie geschrieben habe, die letzten sind pr. 4 Duggat. – Noch habe 6 Clavier-Sonaten für das Clavier allein, die nicht bekannt, sondern nur für uns geschrieben sind. Sollte Sr. Durchlaucht, der wir uns unterthänigst empfehlen, auch mit solchen gedient seyn, so kann sie schreiben lassen. Leben sie wohl, ich muß schließen, da 4 Personen von München bey mir sind, die den jungen 15jährigen Marchand abhohlen, der 3 Jahre bey mir in der Lection war und nun als ein treflicher Violinspieler und Clavierspieler zurückgeht und auch in der Composition sehr weit gekommen ist. Neben bey hat er im Lateinisch nichts versäumet, ob er gleich italienisch und französisch als seine Haupt – nebensache nicht ohne großen Fortgang gelernt hat. addio! ich bin und verbleibe der alte

redlich ergebenste Freund

Mozart.

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 4. München/ Leipzig 1914, S. 294-295.
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