31. [Nachschrift zu Wolfgangs Brief, Mannheim, 19. Februar 1778]

[343] Mein lieber Mann, ich winsche das dich dieser gegen wärthige brief widerumb in gutten wollstandt andressen möchte und ist uns von herzen leid das dich unser schreiben so erschröckt hat, uns hat hingegen dein lester brief von 12ten sehr grossen kummer gemacht, ich bitte dich umb alles was ich bitten kan, nicht alles so sehr zu gemieth zu nehmen, das es deiner gesundheit schädlich ist. Es kan ia alles wider gueth gemacht werden, und ist weider nichts verlohren, als eine ocueluctl1 Companie. Wür werden trachten so vill es möglich uns zu der pariser Reise herzurichten, unser gelt bestehet die ganze Suma in 140 fl [343] den wagen werden wür suchen zu verkauffen, werden aber glaublich nicht vill über 60 oder 70 fl darfür bekommen (dan es ist erst kürzlich ein schöner fürsiziger schwimmer mit glässer um 9 louidor gekauffet worden). unsere sachen alle werden wür in 2 Kusser backen, und mit den Postwagen nach paris Reisen, das würd so hoch nicht kommen, es gehen prase leüthe mit dieser gelegenheit, aber ein quatier solten wür haben. damit wür nicht in würdshaus uns lange auf halten därffen, wan dieser kaufman von dem du uns geschrieben, diese gefähligkeit hette, uns zu einem Verhilflich zu sein, so wehre es halt gar gueth. ich warthe indessen mit Verlangen, auf deinen kinstigen brief, damit wür uns nach deinem richten können, was wür zu thun haben. adio lebts beyde gesund ich Küsse euch vill 10000 mall und verbleibe dein getreues weib Maria Anna Mozartin. an alle gutte freind alles erdenekliches. das ist eine abscheyliche

feder und dinte.

Fußnoten

1 Auflösung der Chiffren: schlechte


Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 4. München/ Leipzig 1914, S. 344.
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