5. [1. Einschaltung in Wolfgangs Brief, München, 10.-11. Oktober 1777]

[318] es ist hier ein Kriegs Secretair mit Nahmen herr von hamm, wovon dir Wolfgang schon geschrieben hat-dieser hat eine Dochter, welche Clavier spillet, die aber keine gutte hand hat, diese ist er gesohnen zu dir nach Salzburg zu schicken auf ein Jahr umb perfekt zu werden, sie ist in 13ten Jahr, zimmlich Kindisch erzochen weill es ein einziges kind ist er wendiert vill auf sie er wird dir selbst schreiben, wir haben im missen deine Atres geben, er ist der aufrichtigste Mann von der welt, und lebt ganz in seiner Dochter. ich habe es dir nur geschrieben, damit du es vorhin weist, und dich entschliessen kannst was du thuen wilst. morgen als den 11ten werden wür von hier nacher Augspurg abreisen, ich bin mit dem einpacken beschäfftiget welches mir vill miehe macht, dan ich bin ganz allein darzue, der wolfgang kan mir nicht in mündisten helfen. – heunt sind wür beyn Misliwetceck gewesen ich und der wolfgang von 11 bis halbe eins, er ist wohl zu bedauern, ich habe mit ihme geredet als wan ich ihme mein lebtag gekant hette er ist dem wolfgang sein wahrer freind und hat ihm hier überall das beste geredet das es uns ieder man gesagt hat.


[2. Einschaltung in Wolfgangs Brief]

und ich schwize das mir das wasser über das gsicht lauft vor lauter müehung mit dem einpacken, holle der Plunder das Reisen, ich [318] mayne ich mus die füsse ins Maul schieben vor müdigkeit. ich hof du und die nanerl werden sich gesund befinden, ich mache von herzen mein Compliment meiner lieben Sallerl und Monsieur Bullinger, der nanerl las ich sagen, sie soll den bimperl nicht vill zu fresen geben, damit er nicht zu fett wird, die thresel las ich griessen, adio ich Küsse euch beyde Milion mahl Maria Anna Mozart. Minichen, den 11ten1 abends umb 8 uhr 1777.

Fußnoten

1 Schreibversehen für: 10ten.


Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 4. München/ Leipzig 1914, S. 319.
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