*310. [an Kaufmann Michael Puchberg in Wien; Wien, 20. Februar 1790]

[310] Liebster Freund! –


Wenn ich gewußt hätte, daß Sie mit dem Biere fast zu Ende sind, so würde ich mich gewis nie unterstanden haben Sie davon zu berauben, ich nehme mir also die Freyheit Ihnen hiemit den andern Blutzer wieder zurück zu schicken, da ich heute schon mit Wein versehen bin; – ich danke Ihnen herzlich für den ersten und wenn Sie wieder mit Bier versehen seyn werden, so bitte ich mir ein Blutzerchen aus; Sie wissen wie gerne ich es trinke; – ich bitte Sie, bester Freund, schicken Sie mir nur auf ein paar Tage etliche Ducaten, wenn Sie können, weil es eine Sache betrifft, die sich nicht verschieben läßt, sondern augenblicklich geschehen muß; – verzeihen Sie meine Zudringlichkeit, es entspringt aus dem großen Vertrauen, so ich in Ihre Freundschaft und Bruderliebe setze. –

Ewig Ihr

Mozart.

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 2. München/ Leipzig 1914, S. 310.
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