Mozart sucht Fürsprache bei Erzherzog Franz

[230] Gesuchsentwurf Mozarts,Mai 1790Ew. Königl. HoheitIch bin so kühn Ew. K.H. in aller Ehrfurcht zu bitten bey Sr. Maj. dem Könige die gnädigste Fürsprache in Betreff meiner unterth. Bitte an Allerhöchst dieselben zu führen. Eifer und Ruhm, Liebe zu Tätigkeit und Überzeugung meiner Kenntnisse heißen mich es wagen (alles spornt mich an) um eine zweyte Kapellmeisterstelle zu bitten, besonders da der sehr geschickte Kapellmeister Salieri sich nie dem Kirchenstyl gewidmet hat, ich aber von Jugend auf mir diesen Styl zu eigen gemacht habe. Der wenige Ruhm, den mir die Welt meines Spiels wegen auf dem Pianoforte gegeben, ermuntert mich auch, um die Gnade zu bitten, mir die Königl. Familie zum musikalischen Unterricht allergnädigst anzuvertrauen. Ganz überzeugt, daß ich mich an den würdigsten und für mich besonders gnädigen Mittler (Gönner) gewendet habe, lebe ich in bester Zuversicht und werde mich sicher bestreben (hoffe ich mich allezeit und ... durch Tätigkeit, Eyfer Treue und ... stets darzutun) u.s.w.
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Mozart. Zusammengestellt und erläutert von Dr. Roland Tenschert. Leipzig, Amsterdam [1931], S. 230.
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