Maria Anna von Fumetti 1759

[8] Dadurch etwas mehr für die Stellung eingenommen, kam Franz Anton, gestiefelt und gespornt, sehr cavaliermäßig im Jahre 1757 in Hildesheim an. Die ersten Aufwartungen, die der junge Officier-Actuar seinem Chef von Fumetti machte, entschieden über sein Schicksal. Als Protegé des Freiherrn von Weichs und dem Fürstbischof wohlempfohlener junger Herr in der Familie sehr gut aufgenommen, sah er seines Chefs Tochter Maria Anna, ein reizendes Mädchen von königlicher Haltung,[8] deren cendréblondes, leicht gepudertes Haar einen leuchtenden Teint noch glänzender machte, während ein tiefblaues Auge von seltener Schönheit unter rein gezeichneten, dunkelen Augenbrauen hervor, den hübschen Actuar-Lieutenant wohl sehr wohlgefällig angesehen haben mag, denn schon zu Ende des Jahres verlobte er sich mit ihr, die ihm nicht allein die Anwartschaft auf ihres Vaters Stelle, sondern auch ein nicht unansehnliches Vermögen zubrachte. Kurz nach der Verlobung gab der alte Hofkammerrath von Fumetti Raum für die erwünschte Placirung seines Schwiegersohnes, indem er am 2. Oct. 1757 starb.

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 1, Leipzig: Ernst Keil, 1864, S. 8-9.
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