Concert in Dresden

[335] Das Concert war leer, der Ertrag für jeden der Concertirenden belief sich auf 28 Thaler! –

Die Kritik nannte Weber's Styl eine »Nachahmung von Spohr«, seine Instrumentation und Modulation oft neu und trefflich, aber auch oft vergriffen und bizarr, ließ aber dem Ernst seines Strebens volle Gerechtigkeit widerfahren und äußerte sich entzückt über Bärmann's Spiel. Das Auditorium, so klein es war, schien an Qualität des Beifalls dessen Quantität ersetzen zu wollen, denn es war unablässig in Kundgebungen desselben, die ihren Gipfelpunkt bei einem, von Weber allerdings mit höchster Meisterschaft ausgeführten Crescendo und Diminuendo erreichte.

Nachdem die Künstler noch am 18. Februar vor dem kleinsten Kreise der königlichen Familie, bestehend aus König, Königin und deren Tochter, Prinzessin Auguste, gespielt und nebst dem liebenswürdigsten Danke, bei dem des Königs strenge Züge ein höchst anmuthiges Lächeln belebte, sehr schöne Tabatieren empfangen hatten, verließen sie, unter dem guten Eindrucke des huldvollen Begegnens der Königsfamilie, die ihnen sonst so ungastlich gewesene Residenz und trafen am 20. in Berlin ein.

Fußnoten

1 Für Clavier, C. M. v. W. gewidmet.

D. Verf.


2 »Unknown man«, Alex. v. Dusch.

D. Verf.


3 Sollte dieß dem Angedenken des großen Mannen Schaden bringen können?

D. Verf.


4 Unerklärliche Hindeutung.

D. Verf.


5 »Harmonischer Verein.«

D. Verf.


6 Central-Punkt.

D. Verf.


7 Später ergab sich, daß dieß eine Täuschung von Weber's gutem Herzen gewesen war, und bewahrheitete die frühere Ansicht.

D. Verf.

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 1, Leipzig: Ernst Keil, 1864.
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