Stephanie von Baden

[232] Das Concert, das Weber nach Mannheim geführt hatte, fand am 19. November statt und die liebenswürdige Prinzessin Stephanie saß dem Piano, auf dem er spielte, gegenüber. Gottfried Weber, der sehnlich wünschte, daß Carl Maria, in irgend einer Form, bleibend in Mannheim festgehalten werden möchte, brachte fast nur Werke der Kunstgenossenschaft zu Gehör. Von Carl Maria wurde seine reizende einschmeichelnde Ouverture zu »Peter Schmoll«, in der Bearbeitung von 1807, vorgeführt und erndtete den Beifall des Publikums und der freisinnigen Fürstin. Meyerbeer's schöner Psalm: »Aus der Tiefe« erhielt gerechte Würdigung, und das zum ersten Male vollständig von Carl Maria selbst gespielte Clavierconcert in C, As und [232] C dur (Op. 18) gewann die Prinzessin so, daß sie, in ganz ungewöhnlicher Huld, nach dem Concerte mit ihrer Oberhofmeisterin, Gräfin Walsch, auf Weber zutrat und ihm sagte, daß sie von ihrem Vetter, Ludwig von Bayern, so viel Neugiererweckendes über sein Liedersingen zur Guitarre gehört habe, daß er sie verpflichten würde, wenn er ihr ein gleiches Ergötzen bereite.

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 1, Leipzig: Ernst Keil, 1864, S. 232-233.
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