Einwirkung des russischen Gouvernements auf das Dresdner Theater

[16] Kräftig diese veraltete Gestaltung zerbrechend, führte das russische Gouvernement im letzten Quartale des Jahres 1814 das Dresdener Theaterwesen in sein neuestes Entwickelungsstadium, löste den Vertrag mit dem Unternehmer Seconda auf, erklärte das Theater für eine Staats-Anstalt und betraute mit deren oberer Leitung den Hofmarschall von Racknitz. Zum Intendanten wurde der unter dem Namen Theodor Hell allbekannte Geheimsekretär Winkler ernannt.

Diesen Organismus ließ der König nach seiner Rückkehr 1815 fast unverändert fortbestehen, nur trat an Racknitz' Stelle der kluge Graf Heinrich Vitzthum als Chef des Theaters.[16]

Wirft man einen kritischen Blick auf die ganze Entwickelungsgeschichte des Dresdener Hoftheaters und der Capelle bis zum Jahre 1815, so drängen sich sechs hauptsächliche und charakteristische Wahrnehmungen in den Vordergrund.

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 2, Leipzig: Ernst Keil, 1866, S. 16-17.
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