Wolff's »Preciosa« 1811 geschrieben

[237] Schon Ende des Jahres 1811 hatte P. A. Wolff, damals noch in Weimar, sein Schauspiel »Preciosa« nach der bekannten Novelle des Cervantes sehr frei behandelt, vollendet. Eberwein in Weimar hatte sich, ohne Wolff entfernt genügen zu können, an der Composition der dazu gehörigen Lieder und Chöre versucht. In dieser Form hatte Wolff das Stück am 12. Mai 1812 an Iffland gesandt, der dessen Aufführung durch einen Brief vom 30. Juni ablehnte, »indem er fürchtete, durch das Stück ein Interesse an damals in der Umgegend von Berlin sich herumtreibenden Gaunerbanden wach zu rufen!!« – – Seitdem hatte das Stück in Berlin wahrscheinlich ganz geruht. Auf Wolff's neue Anregung machte Brühl den Versuch, Weber für die musikalische Ausstattung des Stückes zu gewinnen. Weber schrieb ihm hierauf am 19. Februar, daß er eigentlich verschworen habe, Musik zu Schauspielen zu schreiben, da hier künstlerisch so gar nichts zu gestalten sei, indeß, »weil es Brühl und Wolff seien«, er es einmal wagen wolle.

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 2, Leipzig: Ernst Keil, 1866, S. 237.
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