Chor und Ballet, dritter Akt (Nr. 21)

[639] Eben so wenig krankhafte Ermattung dürfte aus dem am 10. Jan. concipirten Duette Scherasmin's und, Fatime's mit seiner Klage, durch[639] die so helle Hoffnung schimmert, und dem so unbeschreiblich jugendlich schnellkräftigen, ermunternden Zurufe im zweiten Tempo herauszulesen sein. Diesem folgte schon am 11. das frische, ritterlich ermuthigende Terzett (Hüon, Scherasmin, Fatime) im dritten Akt, und am 13. der wollustvolle, mit allen verlockenden Düften des Orients durchhauchte und doch bei alle dem so edel und graziös geführte Chor und Tanz mit und in dem Roschana's Sklavinnen Hüon verführerisch umgaukeln. Diese vier Edelsteine feurigster, dramatischer Musik fand der kranke Meister, »dem Nichts mehr einfallen wollte«, im Zeitraume von fünf Tagen winterlicher, leidenvoller Existenz.

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Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 2, Leipzig: Ernst Keil, 1866, S. 639-640.
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