Neues Comité: Schulz, Löwe, Flemming, Heine, Wagner, Lötze, Brauer

[715] Da war es Ferdinand Pickert, damals Sekretär des preußischen Generalconsulats zu London, der durch Briefe an Caroline und den Rest des Comité die Sache wieder erweckte. Der Tonkünstler F. W. Brauer, ein, lange Jahre hindurch der Weber'schen Familie engverbundener, trefflicher Freund, regte Richard Wagner, damals Capellmeister in Dresden, an; neues Leben trug den Gedanken weiter und ein neues Comité, aus Richard Wagner, Hofrath Dr. Schulz, Adv. Flemming, Tonkünstler Brauer, Professor Löwe, Schauspieler Ferdinand Heine und Banquier Lötze bestehend, ergriff die Sache mit Eifer und kraft der ihm beiwohnenden geistigen Potenzen.

Dieß Comité beschloß nun, 1844, die Angelegenheit der Translocation der Asche Weber's, nur als den Beginn seiner Wirksamkeit zu betrachten, die mit Errichtung eines würdigen Monuments zu schließen haben würde.

Der älteste Sohn des Meisters, Max, der sich mit Studien beschäftigt, in London aufhielt, empfing Auftrag, die Verhandlungen wegen der Entnahme der Leiche aus der Gruft von Moorfields und der Ueberführung zu pflegen. Gestützt von Rath und Hilfe des preußischen General-Consul Hebeler, Julius Benedikt's, Ferd. Pickert's, Eduard Röckel's, der Brüder Präger, des Buchhändler Schloß, des Pfarrer Jauch in Moorfields etc., konnte er bald die Lösung aller[715] Schwierigkeiten melden, und den theueren Ueberresten vorauf nach Deutschland eilen.

Die Leiche des Vater's sollte trotzdem nicht die erste sein, die er nach der, inzwischen vom Comité auf dem katholischen Kirchhofe zu Dresden, nach Semper's Entwurfe, einfach edel erbauten, Weber'scheu Familiengruft zu leiten hatte.

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 2, Leipzig: Ernst Keil, 1866, S. 715-716.
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