Goldmaid (Crenilabrus melops)

[168] Die Goldmaid (Crenilabrus melops und tinca, Labrus melops, tinca und turdus, Lutjanus melops), ein Fisch von höchstens achtzehn Centimeter Länge, steht an Pracht, zugleich aber auch an Veränderlichkeit der Färbung anderen Sippschaftsverwandten nicht im geringsten nach. Eben aus dem Meere genommen, ist die vorherrschende Färbung ein schönes, auf dem Rücken ins Blaue übergehendes Grün mit goldigem Schimmer, welcher durch die lichten Ränder der Schuppen hervorgebracht wird; den gelblichen Kopf schmücken schief verlaufende grüne Linien; ein Fleck hinter dem Auge ist schwarz; die Flossen sind gelb, grün und blau gefleckt. Alle Farben verbleichen sehr bald in ein unbestimmtes Braun oder Aschgrau, und nur der dunkle Fleck hinter den Augen behält seine Färbung bei. In der Rückenflosse zählt man sechzehn und neun, in der Brustflosse funfzehn, in der Bauchflosse einen und fünf, in der Afterflosse drei und zehn, in der Schwanzflosse elf Strahlen.

Vom Mittelmeere an verbreitet sich die Goldmaid längs der europäischen Küste des Atlantischen Weltmeeres nach Norden hin bis in die britischen Gewässer. An den südlichen Küsten von England und Wales oder Irland ist sie häufig, kommt auch hier und da an der schottischen Küste vor, wird jedoch weiter nördlich selten und findet sich in der Breite der Orkneyinseln oder längs der norwegischen Küste nur noch einzeln, schwerlich jenseit des 62. Grades. Im Mittelmeere lebt sie ebensowohl über sandigem als über felsigem Grunde. Die Nahrung besteht fast ausschließlich aus kleinen Krebsthieren. An den englischen Küsten laicht sie im April, an den norwegischen nicht vor dem Juli. Der geringen Größe und des keineswegs ausgezeichneten Fleisches halber fängt man sie bloß zufällig, am häufigsten in den Hummerkörben mit genannten Krebsen. Solche gefangene pflegen die Fischer höchstens zum Ködern ihrer Angeln zu benutzen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Achter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Zweiter Band: Fische. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 168.
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