Heilbutt (Hippoglossus vulgaris)

[189] Vertreter dieser Sippe ist der Heilbutt, auch Heilig- oder Heiligenbutt, Riesenscholle und Pferdezunge genannt (Hippoglossus vulgaris und maximus, Pleuronectes hippoglossus), ein Riese innerhalb seiner Familie; denn seine Länge schwankt zwischen anderthalb und zwei Meter und sein Gewicht zwischen ein- und zweihundert Kilogramm. Pontoppidan spricht von einem Fische dieser Art, welcher ein ganzes Boot bedeckte, und andere Beobachter strafen ihn nicht Lügen. Die Färbung der Augenseite spielt von Licht- zu Düsterbraun; die Blindseite sieht rein weiß aus. Die Rückenflosse stützen einhundertundvier, die Brustflosse sechzehn, die Bauchflosse sechs, die Afterflosse einundachtzig, die Schwanzflosse sechsundzwanzig Strahlen.

Als die wahre Heimat des Heiligenbuttes hat man das Eismeer anzusehen, obgleich der Fisch auch an den britischen und dänischen Küsten, hier und da sogar regelmäßig, gefunden wird; häufig [189] tritt er jedoch nur im höheren Norden, längs der Küste Norwegens und um Island auf. An den deutschen Küsten kommt er selten vor, zählt aber doch in der Nordsee zu den allen Fischern bekannten Arten und ist selbst in der Ostsee, wenn auch nur in der Kieler Bucht, gefangen worden.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Achter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Zweiter Band: Fische. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 189-190.
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