Dickschenkel (Pachymerus)

[611] Eine andere einheimische Langwanze, die reichlich 14 Millimeter messende Ritterwanze (Lygaeus equestris), belebt oft in größeren Gesellschaften schadhafte, der Rinde beraubte Eichenstämme und gehört insofern wie in Ansehung ihrer hübschen Färbung zu den auffälligsten der ganzen Familie. Sie ist auf ihrer lang-elliptischen, glanzlosen Rückenfläche gleichfalls blutroth und schwarz und auf der weißumsäumten, schwarzen Flügeldeckenhaut mit einem weißen Mittelfleckchen [611] verziert. Daran, daß die beiden innersten und die beiden folgenden Adern dieser Haut durch eine Querader verbunden sind, der Ledertheil der Halbdecken mehr horniger Natur ist und daß auf dem Scheitel zwei Nebenaugen stehen, erkennt man ihre Gattung (Lygaeus), die Langwanzen im engeren Sinne. Alle übrigen entziehen sich durch ihre verborgenere Lebensweise unseren Blicken fast gänzlich, darunter auch die sehr artenreichen Dickschenkel (Pachymerus), ausgezeichnet durch die nicht verbundenen Längsadern im Hauttheile der sonst ebenso gebildeten Halbdecken und durch die mehr oder weniger verdickten Vorderschenkel.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 611-612.
Lizenz:
Kategorien: