Gestreifte Dickkopffliege (Conops vittatus)

[469] Die hübschen Fliegen finden sich auf Blumen ein und erscheinen mehr träge als lebendig. Von mehreren Arten weiß man, daß sie schmarotzend in den Hinterleibern gewisser Aderflügler ihre Entwickelung durchgemacht und sich oft ein halbes Jahr und länger nach dem Tode des Wirtes zwischen den vorderen Ringen des Hinterleibes herausgearbeitet haben. Ich entdeckte im Nacken eines Bombus elegans, welcher mindestens die angegebene Zeit in meiner Sammlung gesteckt hatte, ein Loch mit halb hervorragender Puppenhülse, und in demselben Kasten die Leiche des Conops vittatus. Dieselbe Art wurde auch aus Eucera antennata und aus einem Grashüpfer (Oedipoda cyanoptera) erzogen, Conops rufipes aus der Erdhummel, C. flavipes aus einer Osmia, C. chrysorrhoeus aus Bembex tarsata, C. auripes aus einer Hummel und nicht genannte Arten aus Vespa, Oedinerus, Pompilus audax, Sphex flavipennis. In Betreff der übrigen Umstände, namentlich wie der Schmarotzer in den Wirt gelangt, ist noch nichts näheres ermittelt, höchstens [469] zu vermuthen, daß hier nicht die Larve, sondern das fertige Kerbthier von dem Schmarotzer beehrt wird. Außerdem scheint die schwankende Größe der Fliegen einer und derselben Art dafür zu sprechen, daß jede nicht auf eine Kerfart angewiesen ist, sondern bei verschiedenen schmarotzt, wie dies von der gestreiften Dickkopffliege (Conops vittatus) bereits nachgewiesen worden ist.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 469-470.
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