Rhizostoma Cuvieri

[456] Die Kontraktionen treten unter übrigens gleichen Verhältnissen beim ruhig im Wasser schwebenden Thiere in gleichmäßigem Rhythmus nach einander auf, oft so regelmäßig, daß man im Stande ist, ihnen während längerer Zeit zählend zu folgen, ohne daß man das Thier ansieht, nachdem man sich einmal die Größe des zwischen je zweien derselben gelegenen Zeitintervalles gemerkt hat. Nur von Zeit zu Zeit findet eine Beschleunigung oder eine Verlangsamung der Zusammenziehungen statt und immer setzen dieselben von Zeit zu Zeit einen Augenblick aus, so daß Pausen in der Bewegung entstehen.« Wir können hier unserem Gewährsmanne nicht weiter folgen in seinen Experimenten über die Natur dieser Bewegungen, wie weit sie freiwillig oder unwillkürlich und wie sie von den Umgebungen der sogenannten Randkörperchen ausgehen. Aus Eimers Versuchen und Beobachtungen erhellt, daß die blaue gemeine Schirmqualle um ein Geringes leichter ist als das Wasser. Die meisten Quallen sind entschieden etwas schwerer und sinken in den Ruhepausen, wie man sich an einigen anderen gemeinen Arten der europäischen Meere, der Haarqualle (Cyanea capillata) und der Wurzelmundqualle (Rhizostoma Cuvieri), überzeugen kann.


Kriechqualle (Clavatella prolifera). Vergrößert und in natürlicher Größe.
Kriechqualle (Clavatella prolifera). Vergrößert und in natürlicher Größe.

Es ist kaum möglich, die eine oder andere Art der Schirmquallen als besonders schön und zierlich zu bezeichnen, sie alle sind reizende Erscheinungen, jedenfalls ist die zuletzt genannte wegen ihrer Größe und köstlichen blauen und violetten Schattirungen eines der angenehmsten Geschöpfe für das Auge.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 456-457.
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