Anthocotyle merluccii

1 Dactylocotyle. 2 Anthocotyle. Beide vergrößert.
1 Dactylocotyle. 2 Anthocotyle. Beide vergrößert.

[158] Eine andere, schon an sich, ohne zu einem Doppelwesen zu werden, höchst überraschende Form bietet die auf den Kiemen des Merlan (Merluccius vulgaris) lebende Anthocotyle merluccii. Kaum dürfte ein anderer Saugwurm so verschiedenartige Mittel, wie dieser, besitzen, um sich auf seinem Wirte zu behaupten. Zwar die beiden kleinen Saugnäpfe am spitzigen Vorderende sind nicht besonders wirksam; sie dienen hier und da, wo sie vorkommen, vorzüglich dazu, den Mundsaugnapf und die Mundöffnung (s. Abbildung, a) bei der Nahrungsaufnahme zu fixiren. Aber ein Paar ausgezeichnete Haftwerkzeuge sitzen unten an der stielartigen Verlängerung des Körpers. Die beiden oben konvexen, unten flachen Organe tragen an der Unterseite vier Haken und außerdem einen besonderen kleinen, gestielten Saugnapf. Am Hinterende aber sieht man noch drei Paar gestielte Saugnäpfe in symmetrischer Anordnung. Die beiden geschwungenen Linien, welche, vom Schlunde ausgehend, den Körper durchziehen und sich in der Nähe der großen Haftorgane kreuzen, sind, nebst ihren Abzweigungen, der Darmkanal.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 158.
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