7. Sippe: Haken-Calmars (Onychoteuthis)

[210] Bei mehreren, in Gestalt und Lebensweise sich ebenfalls an die eigentlichen Calmars anschließenden Gattungen, welche man Haken-Calmars nennen kann, sind die Arme außer den Saugnäpfen auch noch mit hornigen Haken bewaffnet. Am artenreichsten ist Onychoteuthis, deren Greifarme allein Haken tragen. Von den zwei im Mittelmeere lebenden Arten hat Onychoteuthis Lichtensteinii auf jedem Fangarme zwei Reihen von zwölf nach allen Seiten beweglichen Haken, deren Stiel von einer häutigen Scheide umgeben ist. Die Flossen mit dem Körperende haben die Gestalt einer scharfen Pfeilspitze. Das Vorkommen dieses Thieres zeigt, wie dasjenige so mancher anderen Arten, daß wir über die eigentlichen Gründe der Ausbreitung noch völlig im Dunkeln sind. Es scheint sich von dem Sparus boops, einem Brassen, zu nähren und den Zügen [210] desselben zu folgen. Allein, obgleich dieser Brassen bei Genua sehr häufig ist, wird die Onychoteuthis Lichtensteinii dort nie gefangen. In Nizza hingegen, wo man den Sparus boops vom Februar bis Mai in Netzen fängt, die man des Nachts in der Nähe der Küste aufstellt, erhält man darin auch den Cephalopoden, welcher übrigens nicht genießbar ist.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 210-211.
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