Hufeisennase (Rhinolophus ferrum-equinum)

[342] Noch häufiger als die geschilderte Art ist die Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum, Vespertilio ferrum-equinum, Rhinolophus unihastatus). Ihre Leibeslänge beträgt 5,5, die des Schwanzes außerdem 3,5, die Flugweite 33 Centim. Die Nasenplatte ist sehr groß, das Ohr ziemlich groß, die Behaarung reichlich und lang, die Färbung bei dem Männchen oben aschgrau mit weißlichen Haarwurzeln, auf der Unterseite hellgrau, bei dem Weibchen oben licht röthlichbraun und unten röth lichgrau.


Hufeisennase (Rhinolophus ferrum-equinum). 4/5 natürl. Größe.
Hufeisennase (Rhinolophus ferrum-equinum). 4/5 natürl. Größe.

Die Hufeisennase kommt in dem größten Theile des gemäßigten und im südlichen Europa vor, auch fand man sie in Asien, am Libanon. In den Gebirgen geht sie im Sommer bis 2000 Meter in die Höhe. Sie lebt gern gesellig; doch gibt es andere Arten ihrer Familie, welche in weit größerer Anzahl als sie zusammen vorkommen. Bisweilen findet man sie auch mit anderen Arten vereinigt. Ihre Schlafplätze und Winterherbergen sind die gewöhnlichen. Im Frühjahre erscheint sie bald, im Winter nur selten des Abends erst ziemlich spät. Ihre Fluggewandtheit ist, entsprechend den breiten Fittigen, nicht eben bedeutend, und sie er hebt sich keineswegs besonders hoch. Kolenati glaubt, daß auch sie anderen Thieren Blut abzapft. Sie flattert des Nachts in den Schluchten umher, um Rehe und Gemsen anzusaugen, umschwärmt die Lager der Eichhörnchen und macht sich, obgleich ihr Vampirthum noch nicht erwiesen, desselben mindestens in hohem Grade verdächtig.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. CCCXLII342-CCCXLIII343.
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