Scheffel, die Alemannia und ihr Ende

[86] Schwieriger als die meisten gedacht, war die Einrichtung eines Ehrengerichts, und das, was man schließlich fertigbrachte, taugte nicht viel. Die Ansichten über das Duell gingen zu weit auseinander, nur in einem Punkte stimmten sie alle überein: man verdammte die Bestimmungsmensuren. Obwohl unter den 300 jungen Leuten, die sich an der Reform beteiligten, ein reger Verkehr bestand und viel und lebhaft diskutiert wurde, kam es doch nie zu Injurien und Forderungen, man war in der Tat besser erzogen, als man bis dahin wußte. Man lernte sich zügeln, auch wenn es laut und heiter zuging. Machte die Opposition doch oft gemeinsame Spaziergänge auf das Schloß oder die Hirschgasse zu Hunderten, und jeder Student war willkommener Gast.

Unser Vorgehen wirkte auf die Korps zurück. Die Mensuren nahmen bei ihnen mehrere Jahre lang an Häufigkeit ab.

Mag auch mancherlei Torheit bei unsrer Reformbewegung unterlaufen sein, sie machte uns Ehre und füllte eines der schönsten Geschichtsblätter der Heidelberger Studentenschaft.

Die Aufgabe der Alemannia, wie sie uns Stiftern vorschwebte, war gewiß löblich: die Pflege einer heiteren Geselligkeit, guter Sitten, vaterländischer Gesinnung, eines wissenschaftlichen Geistes und die Sorge für Kräftigung des Leibes durch Turnen und Fechten. Eine politische Verbindung sollte die Alemannia nicht sein, die Verirrungen und das Schicksal der Burschenschaft schreckten davon ab. Wir verlangten kein fertiges politisches oder religiöses Glaubensbekenntnis, nur ein redliches Streben nach Bildung des Geistes und Charakters. Als künftige[86] Staatsbürger glaubten wir jedoch die Pflicht zu erfüllen, wenn wir uns schon auf der Hochschule die nötige politische Einsicht verschafften.

In einer unsrer ersten Sitzungen besprachen wir diese Frage, und ich erbot mich, Professor Gervinus um die Gefälligkeit zu bitten, uns ein Lehrbuch zum Studium der Politik zu empfehlen, so wie man Kompendien empfiehlt zum Studium der Weltgeschichte oder Erdkunde. Ich kannte Gervinus persönlich; als einer der eidgetreuen sieben Göttinger Professoren erfreute er sich bei den Studenten einer allgemeinen Verehrung; die Korps hatten ihm einen Fackelzug gebracht, und ich war unter den Abgeordneten gewesen; wie es in solchen Fällen Brauch, hatte er mich danach zu Tisch geladen. Mein Vorschlag wurde gutgeheißen, ein Karlsruher Füchslein, Karl Blind, begleitete mich; Gervinus nahm uns freundlich auf und riet uns, das Buch von Macchiavelli über den Fürsten zu lesen. Ich kaufte es mir in einer billigen Übersetzung, las es mit großer Andacht und war nachher so klug wie zuvor. Es ist mit der Politik ungefähr wie mit der Heilkunst, man lernt sie nicht aus Büchern. Gute praktische Kurse hat uns Deutschen erst Bismarck erteilt.

Wir ließen es bei diesem Versuche, von Verbindungswegen politische Belehrung zu holen, ein für allemal bewenden und stellten es jedem anheim, sie sich zu verschaffen, wie und wo es ihm gutdünkte, aus Geschichtswerken, Flug- und Zeitschriften. Bei der allgemeinen Gärung in Deutschland gärte es natürlich auch in den Köpfen der Alemannia, in den einen mehr, in den andern weniger. Allgemach gruppierten sich die Mitglieder der Verbindung in zwei Hälften, eine größere rechte und eine kleinere linke. Der rechte Flügel hielt fest an dem ursprünglichen Programm: die Alemannia sollte lediglich studentische Reformverbindung sein und das Burschenleben in seiner Eigenart, jedoch von den üblen Bräuchen gereinigt und geläutert, aufrechterhalten; der linke dagegen verlangte radikale Grundsätze in Philosophie, Religion und Politik, mit Betätigung der politischen Überzeugung schon auf der Hochschule. Noch ehe das Semester zu Ende ging, kam es zur Trennung,[87] die viel versprechende Verbindung zerfiel. Einstweilen aber dachte noch niemand an eine solche Möglichkeit, und man kneipte einträchtig zusammen in der Wirtschaft zum Horn am Neckar, den heutigen »Vier Jahreszeiten«, am unteren Ende der Haspelgasse.

Die Alemannia wählte sich Gold-Blau-Gold zu ihren Farben. Dadurch wird in Scheffels Gaudeamus ein Gedicht verständlich, das er am 29. Juni 1856 unter den Palmen Bordigheras abgefaßt und mir unmittelbar nachher zugeschickt hat. Krank und fiebernd war er aus den überschwemmten Niederungen des Rhonetales nach der Riviera gekommen. Zum Sterben elend lag er am Strande, den Blick gerichtet auf die tiefblaue Flut des Meeres, da zauberte ihm der Goldglanz, der über sie hinschimmerte, die Tage der Alemannia zurück:


»Hier umglänzt mich die alte blaugoldne Pracht,

Die der Jugend Leid mir versüßte.«


Verwundert las ich diese fast Heineschen Zeilen. Im Horn am Neckar hatten die Freunde niemals der Jugend Leid an Scheffel bemerkt. Er muß es recht geheim getragen haben.

Wir feierten unsern ersten Kommers im Gasthaus zum Weinberg am Marktplatz. An dieser Stelle soll einst der berühmte Gasthof zum Hirschen gestanden haben, wo der Ritter Götz mit der eisernen Hand Einkehr hielt, auch, wie Scheffel erzählt, der wilde Jäger vom Odenwald, der Rodensteiner.

Es war tiefer Winter geworden, und die Erde lag in Eis und Schnee, als bei Musik und Schlägerklang die heiteren und ernsten Burschenweisen erklangen. In langen Reihen saßen wir zu Tische. Die Lieder hatten sich die Alemannen zum Teile selbst gedichtet.

Mit den Liedern wechselten die feurigen »Pauken« begeisterter Redner. Den meisten Beifall erntete der Trinkspruch des langen Braun, eines treuen Freundes von Scheffel, mit dem er ein Jahr zuvor aus dem Karlsruher Lyzeum abgegangen war. Julius Braun war ein Sonderling, aber ein braver Student und seinen Freunden wert. Der Kommers war im vollen Gang, da wischte er seine Brille, bat ums Wort, richtete sich in seiner[88] ganzen Länge auf und beschwor mit lauter Stimme die Alemannia inständig, treu zusammenzustehen. Er deutete hinauf zum Schloß und rief: »Ihr Brüder, haltet fest zusammen, fest, wie dort oben auf der Burg der gesprengte Turm!« – Unser langer Freund, von der festlichen Stimmung hingerissen, hatte nur an das starke Mauerwerk des Turmes gedacht und nicht an die Sprengkraft des Pulvers. Wir lachten, aber wir hätten nicht lachen sollen. Braun war ein Unglücksrabe und sprach wider Willen prophetische Worte. Ehe der Schnee im Frühling auf den Dächern schmolz, lag der stolze Bau der Alemannia, von der Politik gesprengt, in Stücken.

Julius Braun hatte sich von der Theologie zur Kulturgeschichte gewandt. Er war ein gläubiger Schüler des Professors der Philosophie Eduard Roeth und wurde ein überzeugter Anhänger von dessen Irrlehre, wonach die Kultur Westasiens und Griechenlands aus dem Mutterschoße Ägyptens hervorgegangen sei. Braun bereiste Ägypten und Griechenland und bezeichnete mit richtigem Blick den Ort, wo später Schliemann seine berühmten Ausgrabungen Trojas vornahm, als die Stätte, wo die Stadt des Priamos gestanden habe. Privatdozent in Heidelberg geworden, gewann er eine edle, geistvolle Gattin aus dem kunstsinnigen Geschlechte der Artaria, wurde als Professor der Kunstgeschichte nach Tübingen berufen, von wo er nach kurzem Verweilen nach München übersiedelte und hier in den besten Mannesjahren 1869 starb.

Es waren wissenschaftliche Kränzchen in Aussicht genommen, aber die vielen Sitzungen zur Einrichtung der allgemeinen Studentenschaft und der Verbindung ließen keine Zeit dazu übrig. Dagegen erfreute uns einmal in der Woche eine Kneipzeitung. Ihre Herausgeber waren Scheffel und drei Karlsruher Füchse, Karl Blind, Ludwig Eichrodt, der sich nachher durch zahlreiche scherzhafte Dichtungen in weiten Kreisen bekanntgemacht hat, und Moritz Ellstädter, der nachmalige verdiente badische Finanzminister. Diese drei bildeten mit drei andern aus Karlsruhe im Herbst abgegangenen Jünglingen, dem Mediziner Wilhelm Wagner, den Juristen Aaron Frank und Fritz Sommerschuh, den Kreis der sechs Karlsruher Füchse, die fest[89] zusammenhingen und Karl Blind als ihren geborenen Führer betrachteten. Sie hatten schon auf dem Lyzeum einen schöngeistigen Bund geschlossen und waren zusammen in die Alemannia eingetreten. Wagner, den sie den Wendelin nannten, lieferte für die Kneipzeitung viele lustige Bilder.

Kein Mensch konnte ahnen, daß in Gestalt des blonden, bescheidenen und heitern, fast mädchenhaft dreinschauenden stud. jur. Joseph Victor Scheffel ein Prinz aus Genieland bei der Alemannia eingekehrt war. Die Gedichte, womit er die Kneipzeitung bedachte, verrieten den künftigen Dichter des Trompeters von Säckingen, des Gaudeamus und Ekkehard noch nicht, sie dufteten noch alle stark nach der Karlsruher Schullampe. Ludwig Eichrodt übertraf ihn an leichtem Versbau und neckischer Laune. Ellstädter und Blind lieferten ihre Beiträge in ungebundener Form. Größer noch als sein Dichtertalent war sein Selbstgefühl. Wie ich den Mitteilungen des Biographen Scheffels, Johannes Proelß, entnehme, hat Blind selbst noch vierzig Jahre nachher mit großer Befriedigung in der Wiener Neuen Freien Presse 1886 erzählt, wie tief er auf den unbedeutenden Scheffel herabgesehen habe; er und seine Freunde hätten den trockenen Philister einer engeren freundschaftlichen Verbindung für unwert gehalten.

Die Mitarbeiter an der Kneipzeitung unterzeichneten mit angenommenen Namen oder mit Bilderzeichen. Blind unterschrieb sich Teuterich, Scheffel Tasso, lieber noch zeichnete er den Umriß einer Tasse unter seine Beiträge. Den Namen Tasso verschuldete ein schrecklicher Kalauer. Die Freunde hatten ihn eines Tages im Horn vor dem Beginn des Kneipabends bei einer Tasse Tee überrascht, deshalb mit Hohn überhäuft und Tasso getauft. Aber nur in der Bierzeitung hieß er so, im persönlichen Umgang schon von der Schule her »der Josef«. Als »Meister Josefus vom dürren Ast« korrespondierte er als Rechtspraktikant in Säckingen mit dem Heidelberger Engeren. Erst lange nachher, nachdem er sich mit dem bösen Schicksal viel herumgeschlagen, zuletzt aber gemeint hatte, Sieger geworden zu sein, nannte er sich mit seinem zweiten Vornamen Victor.[90]

Dem Josef gefiel es besser in der fröhlichen Burschenwelt am grünen Neckar, als vorher in München unter den klerikalen Professoren, die den warm empfohlenen Studenten in ihre Familien eingeführt hatten. Er war ein wohlgelittener Kamerad, und einer der liebenswürdigsten. Schon damals besaß er eine köstliche Gabe, Erlebtes mit fesselndem Humor in der breiten, jedoch gemilderten Karlsruher Mundart zu erzählen. Auch hatte er schon die Eigenart, in der Unterhaltung ab und zu die Augen zu schließen, als wolle er die Vorhänge der Augenlider niederziehen, um dahinter ungestört die zuströmenden Einfälle und Bilder zu ordnen.

Man erzählt allerlei Studentenstreiche von unsrem Freunde; Johannes Proelß hat einige der Nachwelt überliefert. Aus dem Wintersemester, das ich mit ihm verlebte, weiß ich keine zu berichten. Mit Unrecht stellt man sich übrigens den Studiosus Scheffel als ein großes Kneipgenie vor. Er betrieb seine Studien ernst und gewissenhaft, bestand ein gutes Examen und hätte nach dem Zeugnis eines meiner Bekannten am Bruchsaler Hofgericht, bei dem er praktizierte, vollkommen das Zeug zu einem Oberlandesgerichtsrat gehabt, wenn er nicht vorgezogen hätte, unter die Poeten zu gehen. Wie bewandert er im corpus juris war, lehrte ein herrlicher Trinkspruch in den Räumen der Heidelberger Museumsgesellschaft auf seinen alten Lehrer Vangerow 1855. Seine Freunde hatten Scheffel zu Ehren ein Abendessen veranstaltet, dem auch ich anwohnte. Vangerow präsidierte und begrüßte seinen ehemaligen Schüler mit herzlichen Worten. Scheffel, der nicht wissen konnte, daß ihm gerade Vangerow diese Ehre erweisen würde, dankte ihm ohne langes Besinnen und wand ihm aus lauter Pandektensprüchen einen prächtigen Kranz dankbarer Verehrung um das Haupt. Wir waren alle von Bewunderung hingerissen, und Ludwig Knapp rief ihm zu, nachdem die Gläser verklungen hatten: »Meister Josefus, nie wieder wird Euch ein Trinkspruch so gelingen wie dieser!«

Am 29. Januar 1845 machte mir Adolf Hexamer, ein älterer Mediziner, die Mitteilung, daß er und zehn andre Alemannen sich entschlossen hätten, auszutreten, weil das Programm der[91] Verbindung ihnen nicht mehr genüge. Sie wollten nicht auf halbem Wege stehen bleiben, sondern die Grundsätze des entschiedenen Fortschritts in Wissen, Glauben und Politik pflegen. Einige Gleichgesinnte aus den andern Verbindungen würden sich ihnen zugesellen.

Diese Nachricht überraschte und erschreckte mich. Ich beschwor ihn, seine Freunde möchten ihr Vorhaben nochmals mit einigen von uns Älteren besprechen, ihr Schritt sei verhängnisvoll, ihre Verbindung werde ein politischer Klub sein und die ganze studentische Reform gefährden; es war vergebens. Er rückte nun mit der vollen Wahrheit heraus: ihre Verbindung war bereits Tatsache, sie nannten sich den Neckarbund, außer den zehn Alemannen hatten sich ihnen noch drei Mitglieder andrer Verbindungen angeschlossen. Sie verzichteten auf farbige Bänder als kindische Abzeichen, legten ihre blauen Mützen ab und stolzierten zunächst in grünen Samtmützen einher, vertauschten diese aber bald mit den dunkeln Filzhüten, die man 1848 nach dem roten Hecker Heckerhüte, auch Freischärlerhüte nannte.

Am 4. März 1845 feierte die allgemeine Studentenschaft ihren Abschiedskommers. Der große Saal der Hirschgasse war dicht gefüllt, Aegidi, der Vorstand des Verwaltungsausschusses, zählte die Gäste, es waren gegen 280.

Die Studentenschaft sah mit Befriedigung auf das Wintersemester zurück. Sie hatte sich eine freie Verfassung gegeben, den Zwang alter Vorurteile gebrochen; nie noch waren die einzelnen so leicht und angenehm einander nahegekommen. Als Söhne eines Vaterlandes, unbekümmert um den Volksstamm, das Land oder die Kirche, der sie angehörten, hatten sie einander schätzen und lieben gelernt. In gehobener Stimmung beging die Jugend das Fest nach alter Burschenweise, bei Musik, Gesang und Schlägerklang.

Mitternacht war herangekommen und Arndts mächtiges Vaterlandslied eben verklungen. Plötzlich stimmte die Musik die Marseillaise an, und der Neckarbund, der vollzählig erschienen war, fiel, den französischen Text singend, in die Melodie ein. Er hatte die Überraschung ins Werk gesetzt und[92] freute sich der Empörung, die der häßliche Streich an allen anderen Tischen im Saale hervorrief. Ein furchtbarer Lärm erstickte die welsche Hymne. Dem wohlbegonnenen Feste drohte ein beschämender Ausgang, da gelang es Aegidi, die Rednerbühne zu besteigen und die hochgehenden Wogen durch patriotische und begütigende Worte zu glätten. Er schloß mit dem feurigen Zuruf: »Brüder, auf Wiedersehen zu Frankfurt im deutschen Parlament!«

Jubelnder Beifall brauste durch den Saal, und die Präsides kommandierten: »Silentium! Initium fidelitatis!«

Quelle:
Kussmaul, Adolf: Jugenderinnerungen eines alten Arztes. München 1960, S. 93.
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