κάν

[1319] κάν, mit kurzem α, die älteste nachweisbare Form der Partikel κέν, κέ; erscheint unzweifelhaft in einer arkadischen Inschrift, εἴ κάν τι γίνητοι, εἴ καν κελεύωνσι, εἴ κάν τις, s. Hugo Weber Die dorische Partikel ΚΑ S. 17. Weber stellt diese Form κάν in einer ganzen Reihe von Stellen verschiedener Auctoren her. – Aus dieser Form κάν ist entstanden: 1) das Dorische κά, dessen α Weber ebenfalls für kurz hält, während es sonst allgemein für lang gehalten wurde; 2) das Ionische κέν, κέ; 3) höchst wahrscheinlich auch das in der Attischen Prosa allein gebräuchliche ἄν, durch Abfall des κ; man vgl. z. B. γαῖα und αἶα, κελεύϑομαι, κλεύϑωμαι, κέλευϑος und ἐλεύϑομαι, ἐλεύσομαι, ἤλυϑον, ἐλήλυϑα. Weber scheint dem ἄν einen anderen Ursprung beizumessen als dem κάν, s. S. 13. – Die Form κάν ihrerseits scheint abgeschwächt zu sein aus dem im Sanskrit sich findenden kăm, welches nach Weber vom interrogativ-indefiniten Pronominalstamm ka herkommt und ursprünglich Form des Neutrums ist, Accusat. Sing.

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Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 1319.
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