πέσσω

[604] πέσσω, att. -ττω; Hom. nur praes.; Folgde fut. πέψω, dem die spätere Präsensform πέπτω entspricht, perf. pass. πέπεμμαι, πεπέφϑαι; – 1) erweichen; – a) von der Sonne, die Früchte zur Reise bringen, zeitigen, Od. 7, 119 (vgl. πέπων, πεπαίνω). – b) am Feuer weich machen, kochen, wie ἕψω, Her. 8, 137; kneten, den Teig auswirken, backen, ἔπεττεν ἄρτους, Ar. Ran. 506; πόπανα πέττεται, Eccl. 843; ὁ πλακοῦς πέπεπται, Pax 834; τὰ μὲν πέψαντες, τὰ δὲ μάξαντες, Plat. Rep. II, 372 b; im med., πέσσεσϑαι πέμματα, sich Kuchen backen, Her. 1, 160; Folgde überall; ὁ ζέφυρος τὸν ἀέρα ϑερμαίνων πέττει καὶ διακρίνει, erwärmend macht er die Luft weich od. bringt sie in Gährung, Arist. probl. 26, 35. – c) auf organischem Wege verdauen, concoquere, Plut. Eum. 11 qu. nat. 22 u. a. Sp. – 2) übertr., χόλον πέσσειν, den Zorn in sich fressen, verschlucken u. verdauen, Il. 4, 513. 9, 565; dah. ihn nicht ausbrechen lassen od. äußern, vgl. Arist. eth. 4, 5; eben so κήδεα, Sorgen in sich verschließen u. gleichsam verarbeiten, Il. 24, 617. 639; ἄλγεα, Philet. 1. – Auch sonst übertr., γέρα πεσσέμεν, Geschenke verschlingen u. verdauen, sie in Behaglichkeit genießen, Il. 2, 237; so αἰῶνα πέσσειν, Pind. P. 4, 186, das Leben in behaglicher Ruhe genießen, wie ϑρεπτήρια πέσσω, Ap. Rh. 1, 238. – Aber βέλος πέσσειν ist = den Pfeil verdauen, od. die Pfeilwunde heilen, pflegen, Il. 8, 513.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 604.
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