Pelzeln, Franziska v.

[121] *Pelzeln, Franziska v., Ps. Henriette Franz, Wien I, Bäckerstrasse 14, geboren am 6. Dezember 1826, zu Wien. Als sie noch nicht sechs Jahre alt war, starb ihr Vater, der Appellationsrat von Pelzeln. Die Witwe kehrte mit ihren drei Kindern in das Haus ihrer Eltern, dem Regierungsrat Pichler und der Schriftstellerin Karoline Pichler zurück. In Karoline Pichlers Hause verkehrten Gelehrte und Schriftsteller und so kam es, dass in den jugendlichen Gemütern das Interesse an Litteratur und Wissenschaft früh geweckt wurde. Franziska und Marie begannen, kaum dem Kindesalter entwachsen, sich mit Schriftstellerei zu beschäftigen; aber sie übten diese nur zum eigenen Vergnügen und hatten nicht die Absicht, ihre Arbeiten zu veröffentlichen. Erst viele Jahre nach dem Tode ihrer Grossmutter und Mutter wagten die Schwestern den Versuch, einige ihrer Novellen verschiedenen Redaktionen einzusenden. Von Franziska v. P. erschien unter ihrem eigenen Namen in »Bachems Romansammlung« der Roman »Der Erbe von Weidenhof«, früher und auch später noch kamen viele ihrer Romane und Erzählungen im »Vaterland«, Wien, zum Abdruck. Ferner erschienen Novellen und Erzählungen teils unter eigenem Namen, teils unter Pseudonym in der »Wiener Abendpost«, »Alten und Neuen Welt«, »Kölnischen Volkszeitung« u.v.a. Nach dem Tode ihres Bruders des Custos des naturhistorischen Hofmuseums 1891 und dem nach wenigen Jahren darauf erfolgten Hinscheiden ihrer Schwester Marie von Pelzeln, 1894, zog sich F. v. P. fast ganz vom litterarischen Wirken zurück.

‒ Der Erbe von Weidenhof. Rom. 3. Aufl. 8. (403) Köln 1885, Bachem, geb. n 2.–

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 121.
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