Vely, Emma

[388] *Vely, Emma, Berlin, Maassenstrasse 14, Tochter eines Hugenottenabkömmlings, des Waffenfabrikanten Couvely, geboren 8. August 1848 zu Braunsfeld bei Wetzlar. Als sie drei Jahre alt war, verlor sie ihren Vater, worauf die Mutter mit den Kindern wieder nach Hannover in ihr Elternhaus übersiedelte. Emma kam später zu einer Tante in Herzberg am Harz. Mit neun Jahren ging sie nach Hannover zurück, um eine höhere Töchterschule zu besuchen. Einem glühenden Wunsche zur Bühne zu gehen, widersetzte sich die Mutter und so wurde sie Erzieherin. Als solche, in einem Forsthause Westfalens, dichtete sie mit neunzehn Jahren ihre erste Novelle, welche in der »Stuttgarter Familienzeitung« unter dem Pseudonym E. Vely, der Halbierung ihres Vatersnamens, zum Abdruck gelangte. Sie vermählte sich in Stuttgart mit dem Verlagsbuchhändler C. F. Simon und lebt verwitwet in Berlin. Für ihr historisches Werk »Herzog Karl von Württemberg und Franziska von Hohenheim« erhielt sie die grosse goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Ordens der Württembergischen Krone. Grosse Reisen haben sie nach dem Orient, Amerika und Westindien geführt; in ihrem Salon in Berlin versammelt sie einen Kreis von Berufsgenossen, Künstlern und anderen interessanten Menschen. Ihre einzige Tochter Lolo Vely ist Schauspielerin (s. diese).[388]

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 388-389.
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