Almers, Erna

[471] *Almers, Erna, für Frl. E. B., p. Ad. H. Vogel, Kassel, Wilhelmstrasse 17, geboren am 3. April 1841 zu Kassel als Tochter des Malers und Professors E. B. an der Akademie bildender Künste. Sie erhielt ihren Unterricht in einer der ersten Schulen ihrer Vaterstadt, welcher durch ein schweres Augenleiden nur allzu häufig unterbrochen werden musste. Fast erblindet und der Aussenwelt dadurch entfremdet, lebte sie mehr ein inneres Leben und ihre reiche Phantasie, der sie in sinnigen Gedichten Ausdruck gab, entschädigte sie für die Entbehrungen, die ihr Leiden mit sich brachte. Ihre dichterische Begabung fand jedoch bei ihrer Familie keine Anerkennung und dieselbe bot alles auf, das poetische Talent Ernas zu unterdrücken. Das junge Mädchen jedoch fühlte die Liebe zur Poesie immer mächtiger in sich werden, je mehr man ihr diese zu verleiden suchte und fand schliesslich kein Unrecht dabei, hin und wieder die Erzeugnisse ihrer Muse in Tagesblättern zu veröffentlichen, was natürlich nur unter einem Pseudonym geschehen konnte. Nach Jahr und Tag, nachdem eine bedeutende Besserung ihres Augenleidens eingetreten war, wurde es ihr durch die Hilfe einer Freundin endlich möglich, einen Teil ihrer gesammelten Lieder und Sprüche unter dem Titel »Herzensblüten« erscheinen zu lassen.

‒ Herzensblüten. Gedichte u. Sinnsprüche. 16. (126) Kassel 1895, Ernst Hühn. geb. 2.–

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 471.
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