30. Häuslichen Frieden zu stiften.

[26] 1. Einherzige Einmütigkeit, die feindschaftlose, stift' ich euch;

Nehmet euch eins des andern an, wie des gebornen Kalbs die Kuh.


2. Ergeben seinem Vater sei der Sohn, der Mutter gleichgesinnt,

Das Weib dem Gatten honiglich, und Worte red' er ruhevoll.


3. Nicht feinde Bruder Bruder an, und die Schwester die Schwester nicht;

Einträchtig, einverstanden seid, und redet Worte zum Ersprieß.


4. Wie die Götter sich nicht entzwein, sich nicht befeinden wechselweis;

die Weihe mach' ich euch im Haus, unter den Leuten Einigkeit.


5. Entzweit euch nicht in des Herzens Gedanken, zusammen ratend und zusammen tragend;

Kommt freundlich redend einer zu dem ändern! einhellig mach' ich euch, eines Gemütes.


6. Gemeinsam eure Tränk' und gleich das Futter,

An gleichem Joche Joch' ich euch zusammen;

Einträchtig schart um's Feuer euch, wie Speichen um die Nabe!


7. Einhellig mach' ich euch, eines Gemütes,

Eines Behags zusammen wohnend alle;

Wie die Götter das Amrita bewahren,

Sei euch am Abend und am Morgen Friede!

Quelle:
Atharwaweda. Hannover 1923, S. 26-27.
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