32. Der Gott Zorn.

[44] 1. Wer dich, o Zorn, verehrt, o Blitz, o Waffe,

Der hegt beständig alle Kraft und Stärke.

Gewält'gen wir mit dir so Knecht als Freien,

Gewaltgeborener, gewalt'ger Walter.


2. Der Zorn ist Indra, unser Gott der Zorn ist,

Zorn Priester, Zorn ist Waruna und Agni;

Den Zorn preisen des Manu Bauerschaften;

Beschütz, o Zorn, uns der Andacht Gesellte.


3. Komm her, o Zorn, du stärker als der Starke;

Vereint mit Andacht schlage du die Feinde.

Feindtöter, Writratöter, Räubertöter,

Du bring uns her Güter von allen Arten!


4. Denn du Zorn bist überwältigungsmächtig;

Selbwaltend, flammend, Nachstellung bemeisternd;

Allwirksamer, Kräftiger, Kraftbegaber.

Du leg in uns die rechte Kraft in Schlachten!


5. Sieglos bin ich davon gegangen, deines

Muts anteillos, gewaltiger Bedenker;

Ich habe mutlos dich, o Zorn, beleidigt:

Komm uns in eigener Gestalt, Kraftgeber!


6. Hie dein bin ich, o komm uns zugewendet,

Entgegenstrebend, kräftiger Allgeber,

Zorn, blitzstrahlführender, um walte du uns.

Mit dir schlag' ich die Räuber, nimm der deinen wahr!


7. O komm heran, steh uns zur rechten Seite,

Mit dir vernicht' ich alle Ungetüme;

Ich weihe dir des Metes erste Spende,

Die schäumende trinken zuerst wir beide.

Quelle:
Atharwaweda. Hannover 1923, S. 44-45.
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