35. Der heilige Reisbrei.

[45] 1. Der Reisbrei, den der Schöpfung Erstgeborner,

Der Zeugungsherr für Brachma kocht' in Buße,

Der als der Welten Halt und Nabel kreise;

Mit diesem Reisbrei steur' ich über'n Tod hin.


2. Durch den die Schöpfer steu'rten über'n Tod hin,

Den sie durch Buß' erfanden und Kasteiung,

Den einst das Brachma für den Brachma kochte;

Mit diesem Reisbrei steur' ich über'n Tod hin.


3. Der da erhält die Erde, die allnährende,

Der mit Geschmack erfüllt den Raum der Lüfte,

Der droben stützt mit Herrlichkeit den Himmel;

Mit diesem Reisbrei steur' ich über'n Tod hin.


4. Durch den die Monate, die dreißigspeichigen

Gemacht, das Jahr gemacht ist, das zwölfspeichige,

Den Tag und Nacht umwandelnd nicht erreichen,

Mit diesem Reisbrei steur' ich über'n Tod hin.


5. Der Lebensgeber, der da gab das Leben,

Durch den von Butter die Welträume triefen,

Durch den die Regionen sind erleuchtet;

Mit diesem Reisbrei steur' ich über'n Tod hin,


6. Aus dessen Kochung Amrita geworden,

Der der Gajatri Schirmherr ist geworden,

In dem bewahrt sind die verschiednen Weda's;

Mit diesem Reisbrei steur' ich über'n Tod hin.


7. Zurück schlag' ich den Feind, den Göttertrotzer;

Die da mir Gegner sind, die sollen ab sein:

Den Brachmareisbrei, den Allsieger koch' ich;

Es hören mich, den Glaubenden, die Götter!

Quelle:
Atharwaweda. Hannover 1923, S. 45-46.
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