Das Bild

[196] Auf dem Berge ist ein Baum: das Bild der Entwicklung.[196]

So weilt der Edle in würdiger Tugend,

um die Sitten zu bessern.


Der Baum auf dem Berge ist weithin sichtbar, und seine Entwicklung ist von Einfluß auf das Landschaftsbild der ganzen Gegend. Er schießt nicht empor wie die Sumpfgewächse, sondern sein Wachstum geht allmählich vor sich. Die Wirkung auf die Menschen kann auch nur allmählich sein. Keine plötzliche Beeinflussung oder Erweckung ist nachhaltig. Ganz allmählich muß der Fortschritt sein. Und um diesen Fortschritt in der öffentlichen Meinung, den öffentlichen Sitten zu erreichen, ist es nötig, daß die Persönlichkeit Einfluß und Schwerkraft bekommt. Dies geschieht durch sorgfältige und dauernde Arbeit an der eigenen moralischen Entwicklung.

Quelle:
I Ging. Köln 141987, S. 196-197.
Lizenz: