4. Die Plätze

[331] Die verschiedenen Plätze der Striche werden nach ihrer Höhe in vornehme und geringe eingeteilt. Dabei bleiben in der Regel der unterste und der oberste außer Betracht, während die vier mittleren innerhalb der Zeit sich betätigen. Davon ist der fünfte Platz der Platz des Herrschers, der vierte der des Ministers in der Nähe des Herrschers, der dritte, als oberster Platz des unteren Zeichens, hat eine Art Übergangsstellung, der zweite ist der Beamte im Lande, der jedoch mit dem Fürsten auf fünftem Platz in direkter Verbindung steht. Ebenso kann unter Umständen der vierte Platz die Frau des fünften vorstellen und der zweite den Sohn. Unter Umständen kann auch der zweite Platz die Frau sein, die im Innern waltet, während der Mann auf fünftem Platz im Äußern tätig ist. Kurz, die Funktionen sind stets analog, wenn auch die Bezeichnungen wechseln.

Der unterste und der oberste Platz kommen vom Standpunkt der Zeit des Zeichens in der Regel als Anfang oder Ende in Betracht, unter Umständen ist der erste Strich auch einer, der anfängt, sich im Zeitsinn zu betätigen, ohne schon in das Feld eingetreten zu sein, während der oberste jemand bedeutet, der sich schon aus den Geschäften der Zeit zurückgezogen hat. Doch kommt es auf die durch das Zeichen dargestellte Zeit an, ob unter Umständen gerade diese Plätze eine repräsentative Tätigkeit haben, so z.B. der erste Platz in dem Zeichen Nr. 3, Dschun, die Anfangsschwierigkeit, Nr. 14, Da Yu, Besitz von Großem, Nr. 20, Guan, die Betrachtung, Nr. 26, Da Tschu, des Großen Zähmungskraft, Nr. 42, I, die Mehrung. In allen diesen Fällen sind die betreffenden Striche Herren des Zeichens. Auf der andern Seite kommt es auch vor, daß der fünfte Platz nicht der Platz des Herrschers ist, wenn nämlich der ganzen Situation des Zeichens entsprechend kein Herrscher vorkommt.

Quelle:
I Ging. Köln 141987, S. 331.
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