3. Vereinigung von Weisheit und Güte

[116] Der Herzog sprach: »Wozu dienen dann diese Dinge?«

Der Meister sprach: »Wenn Weisheit und Güte einig sind, so werden Himmel und Erde vollendet. Wenn Himmel und Erde vollendet sind, so wachsen alle Dinge zu ihrer Zeit. Wachsen alle Dinge zu ihrer Zeit, so kann das Volk seinen Reichtum einsammeln. Wenn das Volk den Reichtum eingesammelt hat, soll man ihn der Zeit entsprechend brauchen. Braucht man ihn der Zeit entsprechend, so regeln sich die Arbeiten. Wenn die Arbeiten geregelt sind, zu denen man die Massen in Bewegung setzt, so ist das das Höchste. Hat man den höchsten Plan, um das Volk zu brauchen, so wird es freiwillig gehorchen. Gehorcht es freiwillig, so schafft man Werke. Schafft man Werke, so gibt es keinen Groll. Gibt es keinen Groll, so vererbt sich der Thron lange. Den Thron lange zu vererben vermag nur der Heilige.

Daher diene die Regierung, um mit den Massen fertigzuwerden, nicht, um sie zu vergewaltigen, um mit den Arbeiten fertigzuwerden, nicht, sie zu schädigen. Die Arbeiten sollen dazu dienen, das Volk geschickter zu machen, nicht, es zu belasten. Darum wird das Gebiet geräumig und das Volk zahlreich. Dann sind auch Naturkatastrophen nicht mehr als Übel anzusehen; denn man kann sie durch die angesammelten Vorräte ausgleichen.«

Quelle:
Li Gi. Düsseldorf/Köln 1981, S. 116.
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