9. Der Schriftgelehrte als Staatsmann

[196] Der Schriftgelehrte wohnt vielleicht in einer einfachen Hütte, von einem Morgen Land umgeben. Das Haus hat einen Umfang von fünfzig Schritten, sein Hoftor ist aus Reisig, das[196] Seitentörchen ist ein schmaler Spalt, die Haustür ist aus Zweigen geflochten, das Fenster aus dem Rand eines zerbrochenen Gefäßes gemacht. Die ganze Familie teilt sich in ein einziges Oberkleid (zum Ausgehen). Die Mahlzeiten mehrerer Tage müssen zusammengelegt werden. Wenn seine Oberen ihn berufen, so geht er ohne Bedenken in sein Amt. Wenn die Oberen ihn nicht berufen, so wird er niemals durch Schmeichelei ein Amt zu erschleichen suchen. So ist er als Staatsmann.

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Li Gi. Düsseldorf/Köln 1981, S. 196-197.
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