10. Kapitel
JU HING / Wandel der Schriftgelehrten

[193] Das Kapitel zerfällt in sechzehn Abschnitte, in denen das Betragen des Schriftgelehrten in verschiedenen Situationen geschildert wird. Es ist ein Kompendium von ethischen Regeln, die an das japanische Buschido erinnern.

Der Stil weist eine verhältnismäßig späte Zeit der Abfassung. Jedenfalls kann man Einflüsse von Mong Dsï sowohl wie von Sün Dsï darin finden. Es entstammt wohl der Periode des Streites der verschiedenen Schulen, in dem die Schriftgelehrten von ihren Gegnern wegen ihrer Gewänder häufig verhöhnt wurden. Diesen Äußerlichkeiten setzt der Verfasser ein inneres ethisches Ideal gegenüber. Der Herzog Ai bereut daraufhin seine Geringschätzung der Schriftgelehrten, die er früher gezeigt hatte.

Quelle:
Li Gi. Düsseldorf/Köln 1981, S. 193-194.
Lizenz: