6. Primitive Opferformen zur Wahrung des historischen Zusammenhangs

[204] Darum: Daß man den Becher mit dem dunklen Trank voranstellt, den rohen Fisch darbringt, in den Speisegefäßen die große Suppe voranträgt, das zeigt diese Einheit. Daß man den Schlußtrank nicht austrinkt, daß man die Endplatte nicht kostet, daß man dreimal riecht, ohne zu essen, das zeigt die Einheit. Daß bei der feierlichen Eheschließung die Sitte des vorherigen Fastens noch besteht, daß in den großen Ahnentempel[204] der Vertreter des Verstorbenen noch nicht hineingeht, daß die anfängliche Einfachheit noch ohne die kleinen Einzelzeremonien gewahrt wird, das zeigt diese Einheit. Daß der königliche Opferwagen aus rohem Holz und mit ungefärbten Vorhängen versehen ist, daß der Großkönig beim Angeropfer einen aus Hanf geflochtenen Hut trägt, daß man beim Trauergewand den Gürtel geöffnet hängenläßt, das zeigt diese Einheit. Daß man während der dreijährigen Trauerzeit weint und allen Schmuck meidet, daß bei dem Gesang im reinen Tempel ein Sänger vorsingt und drei mit Seufzen den Gesang begleiten, daß man einen Klingstein aufhängt und bei den Zithern rote Saiten bevorzugt, die leise klingend angeschlagen werden, das zeigt diese Einheit.

Quelle:
Li Gi. Düsseldorf/Köln 1981, S. 204-205.
Lizenz: