VIII, 16. [636.] An Indra (trochäisch.)

[418] 1. Preist den preisenswerthen Indra,

der die Welt beherrscht, mit Liedern,

Ihn, den reichsten Mann, den Sieger.[418]

2. Ihn, an dem sich alle Sprüche

weiden und die reichen Gaben,

Wie am Meere die Gewässer.

3. Ihn gewinne ich durch Loblied,

der als Feldherr wirkt im Kampfe,

Reich an grossem Gut zum Schenken.


4. Dessen Rauschmuth unerschöpflich,

ohne Mangel, weit und rettend,

Freudebringend in der Schlacht ist,

5. Diesen rufen sie um Schutz an,

wenn des Kampfes Preis gesetzt ist;

Sieger sind des Indra Freunde.

6. Ihn verehret, was das lebet,

ihn mit Thaten, ihn mit Werken;

Indra ist's, der Freiheit schaffet.


7. Er ist Priester, Indra Dichter,

Indra vielfach vielgepriesen,

Indra gross durch grosse Kräfte.

8. Er zu preisen, er zu rufen,

wahrhaft, tapfer, vieles wirkend;

Er allein ist übermächtig.

9. Alle Menschen, alle Völker

preisen Indra mit Gesängen,

Ihn mit Liedern, ihn mit Weisen.


10. Der zu bestem Gute leitet,

Glanz und Glück verschafft in Schlachten

Und im Kampf besiegt die Feinde,

11. Er als Fährmann fahr uns über,

hochgelobt zum Glück auf Schiffen,

Indra über alle Feinde.

12. Hilf, o Indra, uns durch Labung,

schaff uns Bahn durch deine Güte

Und geleite uns zum Wohlsein.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 418-419.
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