VIII, 15. [635.] An Indra.[417] 404

1. Wohlan, den vielgepriesenen,

den vielgerufenen besingt;

Den starken Indra, mit Gesang

gewinnt ihn euch,

2. Den zwiefach starken, dessen Macht

gewaltig Erd' und Himmel hält,

Gebirge, Fluren, Wasser, Licht

mit Manneskraft.

3. Du herrschst, o vielgepriesener,

die Feinde tödtest du allein,

Um, Indra, Sieg und schönes Gut

uns zu verleihn.
[417]

4. Wir rühmen, Indra, deinen Rausch,

der stark ist und in Schlachten siegt,

Der Raum verschafft, o Schleuderer,

und golden glänzt,

5. Durch welchen Licht dem Aju du

und Manu zugewiesen hast;

Dich freuend dieser Opferstreu

erglänzest du.

6. Das rühmen deine Sänger hier

auch heute wie in alter Zeit,

Erkämpf die Stier-beherrschte Flut

an jedem Tag.


7. Sie, deine grosse Indramacht

und deine Kraft und Tüchtigkeit,

Den Blitz auch schärft dir Lied und Trunk,

den prächtigen.

8. Der Himmel steigert deine Kraft,

die Erde, Indra, deinen Ruhm;

Die Wasser und die Bergeshöhn,

erregen dich.

9.405 Dich preisen Mitra-Varuna,

dich Vischnu auf dem hohen Thron,

Dir ruft mit lautem Jubel zu

die Marutschar.


10. Der gabenreichste Männerherr,

o Indra, bist du von Geburt;

Du schenkest Kind und Kindeskind,

gesegnete.

11. Du legst allein, gepriesener,

die Feinde allesammt zur Ruh;

Kein andrer fördert mehr das Werk,

als Indra du.

12. Wenn, Indra, auch nach ihrem Sinn

um Huld dich viele rufen an,

So mögst du Glanz gewinnen doch

durch unsre Schar.

(13. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 417-418.
Lizenz: