VIII, 14. [634.] An Indra.[416] 403

1. Wenn mir, o Indra, so wie dir,

zu eigen aller Reichthum wär',

So sollte reich mein Sänger sein.

2. Ich wollt' ihm helfen, schenken ihm,

dem weisen Sänger, Herr der Kraft,

Wenn ich der Herr der Kühe wär'.

3. Du lohnst mit einer Wunderkuh

dem Opferer, der Soma braut;

Sie strömet strotzend Rind und Ross.


4. Kein Gott, kein Sterblicher vermag

zu hindern, Indra, dein Geschenk,

Wenn Schatz du, hehrer, geben willst.

5. Das Opfer gab dem Indra Kraft,

als er die Erde um sich schlang,

Den Haarbusch auf zum Himmel hob.

6. Wir wünschen, Indra, deine Huld,

der gross und stark du bist, herbei,

Der alle Beute du gewannst.
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7. Die Luft, den Aetherraum durchdrang

im Rausch des Soma Indra da,

Als Vala er in Stücke schlug.

8. Er trieb die Küh' aus dem Versteck

und zeigte sie den Angiras,

Den Vala stürzte er herab.

9. Des Himmels lichte Wölbung ist

gefügt durch Indra und gestützt,

Nicht fortzustossen, stark und fest.


10. Beweglich, Indra, ist das Lied,

aufsprudelnd wie des Wassers Flut;

Bemeistert haben Tränke dich.

11. Denn, Indra, du erquickst dich gern

an Sprüchen und an Lobgesang,

Den Sängern schaffst du hohes Glück.

12. Den Indra fahr' zum Somatrunk

das Füchsepaar, das mähnige,

Zum Opfer den, der gerne schenkt.


13. Du, Indra, schlugst dem Namutschi

den Kopf ab mit der Wasser Schaum,

Als du die Feinde alle schlugst.

14. Du, Indra, schütteltest herab

Dämonen, listig schleichende,

Empor zum Himmel strebende.

15. Die somalose Rotte triebst

du auseinander, Indra, rings,

Und schlugst, o Somatrinker, sie.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 416-417.
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