A. An Mitra und Varuna.

[436] 1. Des Alls Behüter beide euch,

die auch bei Göttern sind geehrt,

Die reingesinnten, heil'gen Götter ehre ich.

2. Wie stete Wagenlenker sie,

Mitra, der starke Varuna,

Die schöngebornen Söhne wahren stets das Recht.

3. Sie, die allweisen, herrlichen,

gebar zu hoher Göttermacht

Die grosse Mutter Aditi, die heilige.


4. Die grossen Mitra, Varuna,

die weisen Götter, Herrn des Alls,

Die Rechtbeschirmer machen kund das heil'ge Recht.

5.430 Die Enkel grosser Allgewalt,

die weisen Söhne hoher Kraft,

Die Thau hinträufeln, wohnen in der Tränke Haus.

6. Die ihr des Thaues Tropfen lenkt,

des Himmels und der Erde Nass,

Es mögen kommen eure Regen wasserreich.


7. Sie, die vom hohen Himmel her

die Heerden gleichsam überschaun,

Gerechte Herrscher zur Verehrung hingestellt,

8. Zur Weltregierung setzten sich

die weisen, die gerechten hin,

Die Herrscher haben Recht beschirmend Macht erlangt.

9. Sie, die mit unumwölktem Blick

mehr als das Auge Heil ersehn;

Selbst wenn sie schlummern, nehmen sie beachtend wahr.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 436.
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