B. Preis der Opferbereitung.

[489] In schwülstiger Sprache wird die Zumischung der Milch zum Soma und deren Wirkung beschrieben. In Vers 10 ist das Somagefäss, welches ausgegossen wird, mit einem Brunnen verglichen, welcher umgekehrt wird.


7. Es melken sieben eine Kuh,

zwei setzen fünf in Thätigkeit,

An Stromes Rauschen, an der Furt.

8. Mit zehn Vivasvatsöhnen goss

den Wassereimer Indra aus,

Mit dreigetheiltem Himmelskeil.

9. Die dreigetheilte Glut umgibt,

die Opferfeier neu entflammt;

Die Priester salben sie mit Meth.

10. Mit Ehrfurcht giessen sie den Born,

der nicht versiegt, umwandernd aus,

Und Grund und Oeffnung sind vertauscht.

11. Die Somasteine sind zur Hand,

es träufelt ins Gefäss der Trank,

Wenn ausgegossen wird der Born.

12.488 Erfrischt, ihr Kühe, diesen Born,

gross ist des Opfers Becherpaar,

Die beiden Henkel sind von Gold.

13. Zum Soma giesst die warme Milch,

die Erd' und Himmel schön versüsst,

Die Flut, sie nehme auf den Stier.

14. Sie kennen wohl ihr eignes Haus,

sie paaren mit den Schwestern sich,

Wie Kälber mit den Mutterküh'n.

15. Im Munde dessen, der da kaut,

verschaffen sie dem Himmel Halt,

Dem Indra, Agni Ehr' und Heil.

16. Der Treue sog den fetten Trank,

die Speis', die sieben Stätten füllt,

Durch siebenfachen Sonnenstrahl.

17. Von Soma, Mitra-Varuna,

nahm ich beim Sonnenaufgang mir,

Das ist des Kranken Arzenei.

18. Vom Orte, wo sich hingesetzt

der Liebliche, umschlang er nun

Mit seiner Zung' den Himmelsraum.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 489-490.
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