VIII, 86. [706.] An Indra.

[514] 1. Welch Heil, o Indra, du erwarbst

von den Asuren, glänzender,

Mit dem erquicke, mächtiger, den Sänger du,

und welche dir die Streu geschmückt.

2. Was, Indra, du an Ross und Rind,

an Schafbesitz erbeutet hast,[514]

Das schenke diesem Opferherrn, der Soma braut

und Opfer lohnt, dem geiz'gen nicht.

3. Wer schläft, o Indra, werkelos

in Trägheit ohne Gottesdienst,

Aus eigner Schuld zerstöre der das Gut, was nährt,

den schaffe weit von hier hinweg.


4. Wenn, starker Vritratödter, du

entfernt, wenn in der Näh' du bist,

Von dort her zieht mit Liedern wie mit Rossen dich,

vom Himmel her, wer Soma braut.

5. Wenn du im Licht des Himmels weilst,

wenn auf des Meeres Fläche du,

Wenn, bester Vritratödter, auf der Erde Sitz,

wenn in der Luft, so komme her.

6. Du Somatrinker, Herr der Kraft,

bei ausgepresstem Somasaft,

Erfreue du mit reichverseh'ner Gabe uns,

mit Reichthumsfülle, Indra, uns.


7. O Indra, weis' uns nicht zurück,

sei du ein Tischgenosse uns;

Du unser Schutz, du uns ein ganzer Freundekreis,

o Indra, weis' uns nicht zurück.

8. Bei unserm Soma setze dich,

o Indra, trink den süssen Trank;

Dem Sänger schaffe grosse Gunst, o mächtiger,

bei unserm Soma setze dich.

9. Die Götter nicht erreichen dich,

nicht Sterbliche, o Schleuderer;

An Stärke übertriffst du alles Lebende,

die Götter nicht erreichen dich.

(10-15. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 514-515.
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